Im Spätsommer konnten sich Bremer Stadtteile für den Fußverkehrscheck der Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung bewerben. Mit dem Check will Bremen aktiv in die Fußverkehrsförderung auf Ortsteilebene einsteigen. In fünf ausgewählten Ortsteilen – ein Ortsteil in jedem Stadtbezirk – soll das zu Fuß gehen verbessert und die Aufmerksamkeit für das Thema geweckt werden.
Die Fußverkehrschecks wurden durch ein Experten-Team eines Fachbüros durchgeführt und durch eine Ansprechpartnerin der Abteilung Verkehr bei der Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung begleitet. Weiterhin nahmen Vertreter des Ortsamtes und Beirates Huchting sowie eine begrenzte Anzahl an interessierten Bürgerinnen und Bürgern an den Fußverkehrschecks teil. Dabei sollten Themen wie die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Straßenraum ebenso untersucht werden wie die Straßenraumgestaltung und der ruhende (parkende) Verkehr. An den Hauptverkehrsstraßen richtete sich das Augenmerk auf die sichere Gestaltung von Fußgängerüberwegen und Anlagen zur Verkehrsberuhigung. Auch die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr spielte eine Rolle.
Eine erste Route führte die Stadtplaner, den Beirat Huchting, Mitarbeiter von Senioreneinrichtungen und der Polizei von der Kindertagesstätte St. Pius über Willakedamm, Delfter Straße, Kloßkampsweg, Am Sodenmatt und Obervielander Straße. Hier standen die „Wege für alle“ im Vordergrund, auch die Wege zu den Haltestellen fanden Beachtung, ebenso die Wege in die Grünanlagen. Am Hallenbad Huchting diskutierten die Teilnehmer des Fußverkehrschecks den Hol- und Bring-Verkehr, in der Delfter Straße machten sich die Teilnehmer Gedanken um die Schulwegsicherung und rechtswidriges Parken.
„Es war eine sehr aufschlussreiche Begehung“, konnte Ortsamtsleiter Christian Schlesselmann anschließend konstatieren. „Beim Ablaufen der Strecken sind etliche Punkte aufgefallen, die man als Autofahrer kaum bemerkt.“ So wurde den Begutachtern des Fußverkehrs deutlich, dass Rad- und Fußweg, vom Willakedamm kommend, nach der Bahnstrecke urplötzlich die Seiten wechseln. „Das war vorher so noch gar nicht aufgefallen“, musste Schlesselmann feststellen.
Gehweg rund um die Grundschule Kirchhuchting
Die zweite Begehung fand bei strömendem Regen statt. Doch der hielt weder die Mitglieder des Planungsbüros, der Senatsstelle, des Beirats oder Ortsamtes von der Erfüllung der gestellten Aufgabe ab. Selbst die interessierten Bürgerinnen und Bürger blieben tapfer bei der Stange ihrer Regenschirme.
Gemeinsam wurden die neuen Gehwege rund um die neue Grundschule Kirchhuchting begutachtet. Ausgangspunkt war der Platz vor der Kirche St. Georg. Dann ging es über den Alten Dorfweg zur Grundschule Kirchhuchting, um die Situation der elterlichen Hol- und Bringaktionen an der Grundschule zu beleuchten. Weiter führte die Route durch den Stichweg zwischen den beiden Schulen wieder in Richtung Kirchhuchtinger Landstraße, soweit es denn überhaupt allen Teilnehmenden gelang, den Weg trockenen Fußes zu passieren, denn er stand knöchelhoch unter Wasser. „Diesen Umstand haben wir bereits mehrfach bei der Behörde angemahnt“, konnte Ortsamtsleiter Schlesselmann dazu nur feststellen.
Fußgängerfurt wird seit Längerem gefordert
Weiter ging es über den Kreuzungsbereich Obervielander Straße in Richtung des Kreisels und durch Böses Park zur Überquerung an der Werner-Lampe-Straße. Hier diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer intensiv über die fehlende südliche Fußgängerfurt, die der Huchtinger Beirat schon seit längerer Zeit als zusätzliche sichere Querungsmöglichkeit für die Kirchhuchtinger Landstraße fordert.
Jetzt werden die beiden Huchtinger Fußverkehrschecks ausgewertet. Bis Ende des Jahres erstellt das Fachbüro einen Abschlussbericht für die Ortsteile. Zudem wird ein „Werkzeugkasten“ zur Fußverkehrsförderung und ein Fußverkehrsnetz erstellt.
Die Ergebnisse und ausgearbeiteten Maßnahmen werden dann im Beirat vorgestellt. Die Ortsteile entscheiden anschließend über die Maßnahmen, die im Rahmen des Budgets umgesetzt werden sollen.