Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Stadtteil-Check Woltmershausen Ein "Dorf" mit einer Menge Potenzial

Was hält die Menschen in Woltmershausen und Rablinghausen? Was schätzen sie an ihrem Stadtteil, was vermissen sie, welche Wünsche gibt es? Ein Rundgang über den Wochenmarkt.
29.08.2022, 05:00 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Von Matthias Holthaus

Emsig geht es zu auf dem Wochenmarkt in Woltmershausen, über den Platz an der Dötlinger Straße bewegt sich ein stetiger Strom von Menschen, die sich mit Lebensmitteln eindecken möchten. Und auch den einen oder anderen Schnack halten, denn Woltmershausen hat sich bis heute einen gewissen dörflichen Charakter erhalten können.

„Ich wünsche mir, dass die Sportwelt nicht ganz geschlossen wird“, sagt zum Beispiel Vera Bach, die seit über 40 Jahren in Rablinghausen lebt. Das Sport- und Fitnesscenter liegt auf dem Gelände der ehemaligen Brinkmann-Tabakfabrik und es wird seit Jahren spekuliert, ob das Center bestehen bleibt oder abgerissen wird. Und mit ihm das Schwimmbad: „Viele ältere Menschen nutzen ja noch das alte Brinkmann-Bad“, sagt Vera Bach, für Wassergymnastik etwa – mit dem Wegfall wäre die regelmäßige Bewegung nicht mehr gewährleistet: „Wir haben in der Umgebung nur das Südbad und da ist alles voll.“

Nah am Wasser und schnell in der Innenstadt

Das Wasser hat es Vera Bach auch auf andere Weise angetan – es habe sich damals so ergeben, dass sie und ihr Mann nach Rablinghausen gezogen seien: „Wir mögen das Wasser und sind fast direkt an der Weser. Und schnell im Grünen.“ In einer Großstadt ist das ein großer Vorteil, und auch den kurzen Weg in die Innenstadt weiß Vera Bach zu schätzen: „Es sind 20 Minuten, besser kann man es nicht haben.“ In Sachen Mobilität wünscht sich Vera Bach ein Wassertaxi oder auch eine Seilbahn: „Wenn auf der A 281 ein Unfall passiert, läuft hier gar nichts mehr.“ Und noch etwas merkt sie in Sachen Mobilität an: „Gut finde ich, was am Lankenauer Höft passiert  – nur die Anbindung ist schwierig.“

Lesen Sie auch

Die eventuellen Auswirkungen des entstehenden Tabakquartiers sorgen auch Ute Kolata aus Woltmershausen: „Wenn der Pusdorper Leuchtturm wegkäme, wäre das einschneidend für Woltmershausen.“ Denn so ganz steht noch nicht fest, was mit dem Restaurant passieren soll – wird es bestehen bleiben oder im Zuge der Neubebauung abgerissen? Der Leuchtturm sei ein Treffpunkt, nicht nur zum Essen, sondern auch für Ausstellungen, Feste oder auch Lesungen. „So etwas wie der Leuchtturm würde dann im Stadtteil fehlen. Das ist eine Institution.“

Beiratssprecherin: "Ich kann einem privaten Investor nichts vorschreiben"

Beiratssprecherin Edith Wangenheim sagt dazu, dass der Bebauungsplan dort zukünftig Wohnen zulasse. „Und in der Stellungnahme zum Masterplan Vorderes Woltmershausen haben wir geschrieben, wieder ein Schwimmangebot zu erhalten. Ich kann aber einem privaten Investor nichts vorschreiben.“

Der dörfliche Charakter spricht auch für Regina Stelljes für den Stadtteil: „Eine Struktur wie im Dorf, wo man sich kennt. Man muss aber auch etwas dafür tun, dass das auch so bleibt.“ Sie tut etwas dafür und hat unlängst den Vorsitz der Interessengemeinschaft Rablinghausen übernommen: „Mir ist wichtig, ein Wir-Gefühl rund um die Straße Am Krummen Fleet zu erreichen“, sagt sie. „Es sind viele Jüngere zugezogen, da entsteht etwas.“ Mit ihren „Pfahlkindern“ hätten sie zum Beispiel bereits für Gesprächsstoff gesorgt, indem sie so einigen Pfählen ein hübsches Strickkleid in Tieroptik verpasst hätten. „Wir schauen aber auch, uns auf dem Spielplatz zu engagieren.“ Insgesamt ist Stelljes zuversichtlich: „Das macht ganz viel Spaß – man sieht, dass man etwas bewegt.“ Und Wangenheim sagt abschließend: „Ganz viele Menschen reden über Woltmershausen – viele wissen aber nicht, was hier wirklich ist."

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)