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Bauern-Protest bei Bremerhaven Nach Blockade durch Landwirte: Wesertunnel wieder frei

Aus Protest haben Landwirte die Zufahrt zum Wesertunnel bei Bremerhaven blockiert. Am Nachmittag beendeten sie die Aktion. Zuvor hatte es erhebliche Verkehrsbeeinträchtigungen gegeben. Und nicht nur dort.
20.12.2023, 11:45 Uhr
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Von org/rm

Über Stunden hinweg ging nichts mehr rechts und links der Weser: Landwirte hatten am Mittwoch auf beiden Seiten des Flusses den Wesertunnel bei Bremerhaven blockiert – aus Protest gegen die zuletzt angekündigten Kürzungen von Bundesmitteln im Agrarbereich. Gegen 16 Uhr haben die Beteiligten laut Polizei die Aktion beendet. Mittlerweile läuft der Verkehr wieder.

Zuvor war es zu erheblichen Verkehrsbeeinträchtigungen gekommen. Nachdem die Landwirte sich mit Traktoren am Tunnel postiert hatten, sperrte die Polizei die Zufahrten. Das hatte nicht nur Auswirkungen auf den Verkehr auf der Bundesstraße 437, sondern unter anderem auch auf die B212 und A27, wo die Anschlussstelle Stotel gesperrt wurde, um den Zufluss zum Wesertunnel zu unterbrechen.

Offenbar gehen die Proteste am Abend aber weiter. Der Polizei in Cuxhaven zufolge hätten Landwirte ab 19 Uhr im Stadtbereich weitere Aktionen geplant. Welche genau, war zunächst nicht klar.

Auch in Oldenburg erhebliche Verkehrsbehinderungen

Auch in Oldenburg protestierten Landwirte. Zur Stunde verzeichne die Polizei aber ein Abklingen der Aktivitäten. Zahlreiche Bauern haben sich einem Sprecher zufolge im Laufe des Tages  mit ihren Traktoren an einer Sternfahrt zum Lamberti-Markt beteiligt. Auf dem Ring um die Innenstadt kam es deshalb zu starken Verkehrsbehinderungen. Zwischenzeitlich seien diese so groß gewesen, dass der Linienbusverkehr eingestellt wurde. Die Polizei betonte, dass die protestierenden Landwirte bei ihren Aktionen aber kooperativ gewesen seien und etwa Rettungsfahrzeugen jederzeit die Durchfahrt ermöglichten.

Am Abend verlagerte sich das Geschehen den Angaben zufolge an den Stadtrand. In der Nacht zuvor waren zudem rund 20 Traktoren auf der A28 in Richtung Oldenburg unterwegs gewesen. Hier hatte die Polizei wegen des langsam fahrenden Konvois vorübergehend eine Vollsperrung eingerichtet. 

Auch für die Landkreise Lüneburg und Uelzen berichtete die Polizei von "demonstrativen Aktionen" mit mehr als 100 Landwirten. Als einen Schwerpunkt bezeichneten die Beamten die Stadt Uelzen und den umliegenden Kreis. Der Verkehrsfluss sei an einigen Punkten massiv beeinträchtigt gewesen. Im Landkreis Lüneburg waren demnach jeweils mehr als ein Dutzend Traktoren im Bereich Bardowick und der Anschlussstelle Lüneburg-Nord unterwegs. Nach einem kurzen Aufenthalt begleitete die Polizei die Traktoren durch das Lüneburger Stadtgebiet.

Landwirte protestieren gegen Pläne der Bundesregierung

Bereits am Montag hatten ähnliche Proteste gegen die Sparpläne der Bundesregierung in Bremerhaven für Verkehrsbehinderungen gesorgt. Mehrere Dutzend Traktoren waren am späten Nachmittag bis in den Abend hinein durch die Stadt gefahren. Ein Teilnehmer der Konvois hatte eine Spontandemonstration angemeldet, um sich mit den Landwirten, die am Montag in Berlin eine Großdemo veranstaltet hatten, zu solidarisieren.

Tausende hatten in der Hauptstadt gegen die vorgesehene Streichung von Agrar-Steuervergünstigungen protestiert. Die Ampel-Koalition hatte zuletzt Pläne präsentiert, Regelungen zum Agrardiesel und zur Kfz-Steuerbefreiung für Einsparungen im Bundeshaushalt abzuschaffen.

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