Drei angehende Straßenbauer sollten ihre Gesellenbriefe bekommen, doch keiner bestand die theoretische Abschlussprüfung. Und von elf angehenden Tiefbaufacharbeiter konnten aus dem gleichen Grund nur drei ihre Urkunden erhalten. Die Bauinnung und der Verband Baugewerblicher Unternehmer sind sich einig, warum: Der Unterrichtsausfall an der Berufsschule Alwin-Lonke-Straße ist zu hoch.
Rund 26 Prozent des Unterrichts ausgefallen
Der Verband hat nach eigenem Bekunden genau Buch geführt. Demnach sind im Schuljahr 2018/2019 rund 26 Prozent des Fachunterrichts ausgefallen. Statt auf 280 Stunden, die der Lehrplan vorsieht, kamen die angehenden Bauhandwerker auf 209 Stunden. Einzelne Lernfelder, die Teil der Prüfung waren, wurden gar nicht unterrichtet. Dabei hat der Verband nach eigenen Angaben im März das Bildungsressort aufgefordert, eine Lösung für den Ausfall zu finden. Eine Antwort, sagt Hans-Peter Heitmann, steht bis heute aus. Heitmann, Mitglied eines Prüfungsausschusses, ist „von der Behörde maßlos enttäuscht“: Durch ihre Untätigkeit sorge sie dafür, das der Fachkräftemangel noch größer werde. Seiner Meinung nach hätte es den Auszubildenden schon geholfen, wenn Fächer wie Mathe und Deutsch als Ersatz für den Fachunterricht angeboten worden wären.