Bunte Zuckerwatte und Freimarktherzen sind wie geschaffen, um Kinderaugen zum Leuchten zu bringen. Doch die Verbraucherzentrale Bremen rät Eltern, bei der Zutatenliste genau hinzusehen. "Einige Hersteller verwenden zum Färben der süßen Leckerei Azofarbstoffe. Diese können die Aktivität und Aufmerksamkeit bei Kindern beeinträchtigen", warnt die Beratungsstelle. Annabel Dierks, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale, vermisst auf dem Freimarkt auch vegane Varianten von Klassikern wie der Bratwurst im Brötchen.
Laut Dierks müssen Produkte mit Azofarbstoffen mit einem Warnhinweis versehen sein. „Doch nicht alle Herstellerinnen und Hersteller kommen dieser Verpflichtung nach“, kritisiert die Expertin nach einem Bummel über die Bürgerweide. Bei verpackter Zuckerwatte solle eine Zutatenliste aufgedruckt sein. "Achtung bei den E-Nummern E102, E104, E110, E122, E124A, E129, E151 und E155. Bei Unsicherheit am besten beim Standpersonal nachfragen“ rät Dierks. Bei einigen Zuckerwatteeimern habe sie keine Zutatenliste entdecken können. Auch die bunten Verzierungen der Lebkuchenherzen enthielten Azofarbstoffe.
Kritikwürdig ist für Dierks auch, dass es vegetarische Alternativen zu Fleisch und Wurst noch nicht auf den Freimarkt geschafft haben. Auf dem Oktoberfest seien zum Beispiel vegane Currywürste und vegane Weißwürste erstaunlich gut verkauft worden. „Die Bremer bekommen dieses Jahr jedoch noch nicht die Chance auf die umweltfreundlichere Alternative im Brötchen oder zu den Pommes“, moniert die Ernährungsexpertin.
Freimarktbesuchern, die sich vegetarisch oder vegan ernähren, rät Dierks, auf die sogenannte Vegan-Blume zu achten. Mit diesem Symbol kennzeichneten viele Schausteller ihre Produkte und machten es so für Veganer leichter, sich auf dem Volksfest zu orientieren. Bekannt und bewährt seien etwa Champignons oder Mais. "Aber auch Crêpes mit veganer Schokocreme, vegane Brezeln und Wraps, Pommes mit veganer Majo und Schmalzkuchen mit pflanzlichem Fett sind für Preise zwischen drei und 4,50 Euro zu haben", heißt es von der Verbraucherzentrale.