Noch mehr Leute auf das Fahrrad als Fortbewegungsmittel locken und Bremen als Standort- und Marketingtool nutzen – so lautet der Plan der Wirtschaftsförderung Bremen (WFB), die auch in diesem Jahr wieder eine der Besonderheiten der Hansestadt hervorheben möchte. Am Dienstag hat die Institution dazu auf dem Marktplatz über ihr Themenjahr informiert.
Bremen ist mit 700 Kilometer an Radwegen und Radfahrstreifen die fahrradfreundlichste Großstadt Deutschlands, wie eine Umfrage des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) ergeben hat. Trotz des Spitzenplatzes bewerteten die Befragten die Fahrradfreundlichkeit der Stadt aber nur mit der Note 3,6. In der Stadt kommen 916 Fahrräder auf jeweils 1000 Einwohnerinnen und Einwohner. Damit sind hier doppelt so viele Fahrräder wie Autos unterwegs.
Laut Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt (Linke) bestätigen die Umfrageergebnisse, dass Eigenwahrnehmung und Fremdwahrnehmung oft auseinandergehen. So hätten sich mittlerweile viele in Bremen angewöhnt, "mit einer hohen Larmoyanz" über die Stadt zu meckern, sagte sie. Dabei habe die Stadt sehr viel zu bieten. "Am Ende des Tages sind wir immer bemüht, Bremen in einem anderen Licht darzustellen", schob sie hinterher.
Bei den Bremerinnen und Bremern gebe es ihr zufolge eine große Bereitschaft, das Fahrrad zu nutzen. Nicht alle könnten das, "aber wir merken, dass es im Verkehr und bei den Freizeitnutzern eine größere Rolle spielt als in anderen Städten", so Vogt weiter. Das liege unter anderem an den gut ausgebauten Wegen an der Weser und daran, dass Urlaub mit dem Zweirad für die Menschen zunehmend interessanter werde. Der ADFC sieht in Bremen vor allem bei der Breite der Radwege und der Baustellenführung einen großen Nachholbedarf.
Viele Events geplant
Anlässlich des Fahrrad-Themenjahrs ist einiges geplant. "Wir werden Veranstaltungen rund ums Fahrrad machen, und natürlich auch geführte Touren", kündigte die Senatorin an. WFB-Geschäftsführer Oliver Rau wurde konkreter. So sollen bekannte Bremer Formate wie etwa die Sixdays in diesem Monat oder die Breminale im Sommer mit der Bikinale einbezogen werden. Bereits im vergangenen Jahr fand ein Lastenbike-Rennen bei der Breminale statt.
Am Ende des Tages wolle man damit zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Zum einen die Fahrradbegeisterung Bremens nutzen und zum anderen die vielen Besucherinnen und Besucher in Norddeutschland zum Bleiben in der Region bewegen, machte der WFB-Chef deutlich.