Die Umstrukturierung in der Anklagebehörde ist zu begrüßen. Aber eigentlich längst überfällig, kommentiert Ralf Michel.
Schlägereien waren noch nie harmlos. Wann immer Menschen sich gegenseitig die Köpfe blutig schlagen, geht es um nichts anderes als brutale Gewalt. Trotzdem ist erschreckend, welche Formen derartige Auseinandersetzungen inzwischen immer häufiger annehmen.
Da wird schon bei geringsten Anlässen das Messer gezückt, zur Eisenstange gegriffen oder auf den Gegner eingetreten. Gerne auch gegen den Kopf, wenn das Opfer bereits wehrlos am Boden liegt. Von daher ist das Signal, das die Staatsanwaltschaft in Bremen mit der Bildung eines Spezialistenteams zur Bearbeitung dieser Fälle aussendet, unbedingt zu begrüßen.
Den Schlägern, Tretern und Messerstechern muss mit voller juristischer Konzentration begegnet werden. Unfassbar, dass diese Täter bislang mit vergleichsweise geringen Strafen davonkommen konnten, weil die Anklagebehörde angesichts der zu bearbeitenden Berge von Diebstählen, Betrügereien oder Verkehrsdelikten in Fällen von gefährlicher Körperverletzung nicht mehr vernünftig ermitteln konnte. So gesehen ist diese Umstrukturierung in der Anklagebehörde dann zwar immer noch zu begrüßen. Aber eigentlich längst überfällig.