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Statistik der Anklagebehörde 763 Fälle im Jahr für jeden Staatsanwalt

Die Zahl der Fälle, die pro Jahr von der Bremer Staatsanwaltschaft bearbeitet werden, ist 2016 erneut gestiegen. Etwa zwei Drittel der Verfahren werden eingestellt. Dafür gibt es mehrere Gründe.
10.05.2017, 16:14 Uhr
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763 Fälle im Jahr für jeden Staatsanwalt
Von Ralf Michel

Die Zahl der Fälle, die pro Jahr von der Bremer Staatsanwaltschaft bearbeitet werden, ist 2016 erneut gestiegen. Etwa zwei Drittel der Verfahren werden eingestellt. Dafür gibt es mehrere Gründe.

Die Zahl der Fälle, die die Bremer Staatsanwaltschaft zu bearbeiten hat, ist 2016 ein weiteres Mal gestiegen: von 117 188 Verfahren (2015) auf 119 927 Verfahren im vergangenen Jahr. Und diese Tendenz wird sich fortsetzen. Die bisherigen Eingänge für 2017 hochgerechnet, werden Ende des Jahres 124 160 Verfahren zu Buche stehen.

Noch deutlicher wird der Anstieg der Fallzahlen im Fünfjahresvergleich, 2013 waren es 102 194 Verfahren. Innerhalb dieser Statistik unterscheidet die Staatsanwaltschaft zwischen Fällen mit bekannten Tatverdächtigen und Fällen ohne Tatverdächtigen, etwa bei Fahrraddiebstählen. Auf beide Rubriken kommt ungefähr die Hälfte der Verfahren.

Für 2017 leicht geringere Zahlen erwartet

Ebenfalls aufgelistet ist in der Bilanz für 2016, die am Mittwoch von der Anklagebehörde vorgelegt wurde, mit wie vielen Fällen die 51 Staatsanwälte und 14 Amtsanwälte der Behörde durchschnittlich im Jahr betraut werden. Demnach hatte 2016 jeder Bremer Staatsanwalt 763 Fälle auf seinem Schreibtisch, in denen gegen einen Tatverdächtigen oder mehrere ermittelt wurde. (2015: 740, 2013: 662).

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Bei den Amtsanwälten, die für die als leichter zu bearbeitenden Verfahren zuständig sind, waren es 2016 durchschnittlich 2586 Fälle (2015: 2365, 2013: 2258). Für das laufende Jahr werden leicht geringere Zahlen pro Kopf erwartet – eine Folge der personellen Aufstockung der Behörde im vergangenen Jahr.

63 Prozent der Verfahren hat die Staatsanwaltschaft 2016 eingestellt, zumeist wegen Geringfügigkeit oder weil die Tat dem Verdächtigen nicht nachzuweisen war. Als Anklage vor Gericht oder als Strafantrag endeten 18 Prozent der Fälle.

Zahl der Altbestände

Die hohe und ebenfalls steigende Zahl der eingestellten Verfahren führt Bremens Leitender Oberstaatsanwalt Janhenning Kuhn auch auf die starke Belastung seiner Kollegen zurück. Die wiederum resultiere nicht allein aus dem Anstieg der absoluten Zahl der Eingänge, sondern auch daraus, dass gerade die Zahl der schweren Fälle, die zu einer Anklage führen, deutlich steige.

Zeichen der Arbeitsverdichtung in seiner Behörde sei auch die Zahl der Altbestände. Lag die bis 2013 stets zwischen 8000 und 9000, so hat sie sich in den vergangenen Jahren bei rund 11.000 eingependelt.

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