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Weitere Stellungnahme zum Verkehrsversuch Diskussion um Phase zwei des Verkehrsversuchs Humboldtstraße

Im März ist der umstrittene Verkehrsversuch in der Humboldtstraße angelaufen. Nun hat Phase zwei begonnen. Und es gibt erneut Diskussionen um die Maßnahmen.
10.05.2021, 05:00 Uhr
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Diskussion um Phase zwei des Verkehrsversuchs Humboldtstraße
Von Sigrid Schuer

Das öffentliche Interesse an dem dreiphasigen Verkehrsversuch, der im vergangenen Jahr vom Beirat Östliche Vorstadt beschlossen wurde und derzeit in der Humboldtstraße durchgeführt wird, ist weiterhin groß, genauso wie die kontroversen Meinungen dazu. Das gilt auch für die Anfang Mai angelaufene Phase zwei: So moniert unsere Leserin Bärbel Lampe, den Schilderwald im Quartier und fragt sich: „Warum wird ein Sackgassenschild 20 Meter hinter dem ersten Sackgassenschild aufgestellt?“

Anne Mechels, vom Team Nahmobiltät, das im Haus von Mobilitätssenatorin Maike Schaefer (Grüne) angesiedelt ist, nimmt zu der Kritik Stellung: „In der Humboldtstraße sind von der Sankt-Jürgen-Straße kommend zwei Hinweisschilder in kurzem Abstand positioniert worden, damit auch Fahrzeuge, die aus der Wendtstraße kommen, den Hinweis auf die für Fuß- und Radverkehr durchlässige Sackgasse erhalten. Die Wiederholung der Hinweistafel erhöht außerdem die Wahrnehmbarkeit, auch für Fahrzeuge, die aus der Sankt-Jürgen-Straße einbiegen. Um außerdem die Sichtbarkeit der Hinweistafel an der Ecke Sankt-Jürgen-Straße zu verbessern wird diese zeitnah (spätestens an diesem Montag, 10. Mai) auf die andere Straßenseite versetzt“.

Das Thema „Schilderwald“ sei an dieser Stelle bekannt. Die Beschilderung sei der Historie und dem Regelungsbedarf in der Straße geschuldet. Dies betreffe hier die Fahrradstraße sowie das Bewohnerparken. Außerdem befinde sich an dieser Stelle eine Elektroladestation, fügt Mechels hinzu. Und weiter: „Die Hinweistafeln zur für Fuß- und Radverkehr durchlässigen Sackgasse stehen seit Freitag, 30. April, in der Humboldtstraße und machen auf den Beginn der zweiten Phase im Verkehrsversuch Humboldtstraße aufmerksam. Am Montag, 3. Mai, wurde entsprechend die Durchfahrtsperre für den Kraftfahrzeug-Verkehr westlich der Horner Straße mit zwei Pollern installiert.“

Das scheint bei einigen Bewohnern der Östlichen Vorstadt bereits wenige Tage später für Unmut zu sorgen. So moniert Astrid Hager-Guthrie in einem Schreiben an unsere Redaktion, dass die beiden Pfosten, die an dieser Stelle als Modalfilter gesetzt worden seien, auf Distanz fast nicht zu erkennen wären, vor allem bei Regen oder Dunkelheit. Sie fürchtet eine erhöhte Unfallgefahr. Das sähen auch viele Radfahrer so, vor allem, wenn die Autos mitten auf der Straße wenden müssen, so Guthrie weiter. „Umweltbewusstsein? Auch Fehlanzeige, da manche Anwohner der kleinen Seitenstraßen jetzt drei Seiten eines Vierecks fahren müssen, um nach Hause zu kommen, weil der Hauptzugang an zwei Stellen zur Einbahnstraße gemacht wurde“.

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Anne Mechels versucht zu beschwichtigen: Neben der Beschilderung und dem Aufstellen von Pollern seien in der zweiten Versuchsphase auch Markierungsmaßnahmen vorgesehen. Diese hätten allerdings aufgrund der Witterungsverhältnisse (Nässe) zu Beginn am 3. Mai noch nicht aufgebracht werden können, sollten aber bei nächster Gelegenheit folgen. Die Verkehrsplanerin fügt hinzu: „Wir gehen weiterhin davon aus, dass sich die neue Verkehrsregelung nach wenigen Tagen etabliert und die Verkehrsteilnehmenden dann davon Kenntnis genommen haben und die Routenwahl anpassen. Die Sperrung der Humboldtstraße für den Kfz-Verkehr ist auch bei der Verkehrsmanagementzentrale dokumentiert und wird auf diesem Wege an die Navigationsanbieter weitergegeben.“

Ziel des Verkehrsversuchs in der Humboldtstraße sei die Reduzierung von Konflikten, insbesondere zwischen Radfahrenden und dem Kraftfahrzeug-Verkehr. In drei zeitlich befristeten Versuchsphasen würden unterschiedliche Lösungsansätze zur Reduzierung des Kfz-Durchgangsverkehrs erprobt werden. Der Verkehrsversuch sei ergebnisoffen. Dementsprechend werde erst nach Auswertung der Versuchsphasen eine Entscheidung für die zukünftige Verkehrsregelung getroffen, betont Mechels abschließend.

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