Der Verkehrsversuch in der Bremer Martinistraße geht in die vierte Phase. Autos können ab dem 21. November auf der 800 Meter langen Straße durch die Innenstadt wieder in beide Richtungen fahren. Das teilte Verkehrssenatorin Maike Schaefer (Grüne) am Mittwoch in einer Pressekonferenz mit. Dem letzten Durchlauf des Mobilitätstests war eine kurzzeitige Vollsperrung der Martinistraße in den Sommerferien, dann ein Verkehr in beide Richtungen und zuletzt einer Einbahnstraße vorausgegangen.
Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer voneinander trennen
Verkehrssenatorin Schaefer und Svenja Sadid, Straßenplanerin vom Amt für Straßen und Verkehr (ASV), erläuterten wie die konkrete Verkehrsführung auf der Martinistraße zwischen Schlachte und Obernstraße aussieht und welche Vorteile sich für die jeweiligen Verkehrsteilnehmenden daraus ergeben. "Wir starten jetzt mit der letzten Phase des Verkehrsversuchs", sagte Schaefer. Dazu sollen Autoverkehr, Fahrradverkehr und Fußgängerverkehr bestmöglich voneinander getrennt werden. Demnach sollen die innen liegenden Fahrspuren dem motorisierten Verkehr vorbehalten, die äußeren Fahrspuren zu "Protected Bike-Lanes" umgestaltet und die bisherigen Radwege den Fußgängern zur Verfügung stehen.
"Damit entzerren wir die Verkehrsströme, schaffen einen übersichtlichen Verkehrsraum, bieten den Autofahrerinnen und Autofahrern jeweils eine gerade und durchgängige Fahrspur an und gewinnen für Radfahrer und Fußgänger eigenständige und geschützte Verkehrsbereiche", erklärte Schaefer die Idee. Poller sollen die neuen Radwege von der Autospur trennen – außer an Bushaltestellen und Lieferzonen.
Klar ist, dass die bislang vierspurige Martinistraße zurückgebaut werden soll. Darüber sind sich Regierung und Opposition einig, auch die Handelskammer kann sich damit anfreunden, nachdem sie in der Frage lange Jahre blockiert hatte. Offen ist dagegen noch, ob die Martinistraße wie der Wall dauerhaft zur Einbahnstraße wird. Das soll eine Auswertung der Verkehrsversuche ergeben.