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Museumspädagogin Angela Piplak teilt sich Leitung des Hauswirtschaftsmuseum mit Projektleiterin Silvia Claus Verstärkung im Team von Köksch un Qualm

Burgdamm. Es passte. Die Kulturwissenschaftlerin und Museumspädagogin Angela Piplak war auf der Suche nach einem spannenden Projekt.
26.09.2015, 00:00 Uhr
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Von Sylvia Wörmke

Es passte. Die Kulturwissenschaftlerin und Museumspädagogin Angela Piplak war auf der Suche nach einem spannenden Projekt. Der Beschäftigungsträger Bras – Arbeiten für Bremen brauchte jemanden, der das Hauswirtschaftsmuseum „Köksch un Qualm“ betreut. Daraus entstand ein Job-Sharing. Mit der Bras-Projektleiterin Silvia Claus teilt sie sich nun die Leitung des Museums, in dem sogenannte Ein-Euro-Jobber beschäftigt sind.

Silvia Claus räumt ein, dass sie sich gerade in der Phase des Loslassens befindet. Das „Köksch un Qualm“, in dem auf anschauliche Weise über das Hauswirtschaften im 19. Jahrhundert informiert wird, ist schließlich ihr Baby. Sie entwickelte die Idee, dass in historischer Kulisse, in Uromas Küche und guter Stube, auf unterhaltsame Weise über das Leben in einem herrschaftlichen Haus erzählt wird.

Ein-Euro-Jobber, Langzeitarbeitslose, und Frauen, die nach einer Familienphase auf den ersten Arbeitsmarkt vorbereitet werden sollen, führen in historischer Kleidung– als Magd, Knecht oder Tabakfabrikant – durch die Ausstellung. Außerdem wird Museumsbesuchern ein vielfältiges Programm geboten. Das reicht vom Binden von Herbstkränzen über Einkochtipps bis hin zu Lesungen und kleinen Konzerten. Auch das Kaffeesieren ist im Museum in der guten Stube mit dem Geschirr von Oma möglich.

Die Bras-Projektleiterin kann sich nicht mehr so intensiv um die Museumsarbeit kümmern, weil sie nun zusätzlich für die Bras in Huchting ein lokales Beschäftigungszentrum aufbaut. Zweieinhalb Tage pro Woche bleiben ihr für das Köksch un Qualm. Darum ist nun Angela Piplak als Verstärkung im Team. „Sie ist eine Bereicherung für das Köksch un Qualm“, sagt Silvia Claus. Die 49-jährige Kulturwissenschaftlerin und Museumspädagogin bringt viel Erfahrung mit – und schaut als Profi mit anderen Augen auf das Angebot und die Präsentation.

Die Bremerin kann eine vielfältige Arbeitspraxis vorweisen. Sie arbeitete für ganz unterschiedliche Museen, beispielsweise das Industriemuseum in Rüsselsheim, im Focke Museum, für einen historischen Buchverlag und für Galerien. Sie konzipierte Ausstellungen, arbeitete wissenschaftlich, baute Sammlungen mit auf, unter anderem in der Städtischen Galerie in Bremen. „Zuletzt habe ich als Freiberuflerin gearbeitet“, erzählt sie – und für das Künstlerhaus in Bremen war sie in der Verwaltung tätig. „Ich bezeichne das alles immer als meinen kulturwissenschaftlichen Gemischtwarenhandel“, fasst sie die unterschiedlichen Aufgabenbereiche ihrer beruflichen Vita zusammen. Seit Juli ist sie nun in Burgdamm und hat sich auch schon beim Herbstprogramm für das Köksch un Qualm eingebracht.

Die beiden Frauen ergänzen sich bei der gemeinsamen Arbeit. „Wenn wir uns austauschen, purzeln jedes Mal neue Ideen heraus“, sagt Silvia Claus. Vor allem möchte die neue Museumspädagogin Angela Piplak die Themen Tabak und Kaffee mehr in den Vordergrund stellen. Das Gebäude, in dem sich das Köksch un Qualm befindet, war einst eine Tabakfabrik, Burgdamm einst eine Hochburg der Tabakindustrie.

Außerdem sollen Schulklassen noch mehr als bisher ans Museum und seinen Themen herangeführt werden, hat sich Piplak vorgenommen.

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