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Vogelzählung in Bremen König Kohlmeise

Die Kohlmeise ist der Vogel, der in winterlichen Bremer Gärten am häufigsten gesichtet wird. Das ist das Ergebnis einer Zählaktion Ehrenamtlicher, angeregt vom Nabu. Im Februar startet ein neues Mitmachprojekt.
30.01.2024, 05:00 Uhr
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König Kohlmeise
Von Justus Randt

Die Kohlmeise ist der am häufigsten in Bremer Gärten gesichtete Vogel. Das ist das Ergebnis der Zählaktion „Stunde der Wintervögel“ des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) und des Landesbundes für Vogel- und Naturschutz. Dabei hatten 621 Vogelfreundinnen und Vogelfreunde Anfang des Monats in 443 Bremer Gärten 12.278 Vögel gezählt. Ergebnis: Der „Bremer Dauersieger“, so Nabu-Ornithologe Florian Scheiba, hat auch in diesem Winter den Schnabel vorn. Die Kohlmeise belege seit 2011 den ersten Rang. Ausnahmen seien 2015 gewesen, als ihn der Haussperling überholte, und 2017, als die Amsel die Kohlmeise noch hinter den Spatz auf den dritten Rang verwiesen hatte.

Ohne die bundesweit 130.444 ehrenamtlichen Zählerinnen und Zähler, die laut Nabu an "Deutschlands größter wissenschaftlicher Mitmachaktion" teilgenommen haben, wäre vieles nicht bekannt. Die jetzige 14. "Stunde der Wintervögel" und die "Stunde der Gartenvögel" im Mai sind gute Gelegenheiten für Laien, die Statistik mit eigenen Daten zu füttern, indem sie eine Stunde lang im Garten, im Park oder auf dem Balkon Vögel zählen.

Allgemein ist der Haussperling der am häufigsten beobachtete Gartenvogel, auch in Bremerhaven, wo 81 Zählerinnen und Zähler in 51 Gärten 1872 Vögel registrierten. Bundesweit haben 130.444 Vogelfreunde in 90.292 Gärten 3.161.824 Vögel gezählt, wobei die Ergebnisse des bayerischen Nabu-Partners Landesbund für Vogel- und Naturschutz noch ausstehen. Das könnte sich auf die Daten von seltenen Vögeln und Zugvögeln auswirken. In Niedersachsen, wo ebenfalls der Sperling das Rennen machte, beteiligten sich mehr als 13.000 Ehrenamtliche an der Zählung. 

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Zu den Top Fünf in Bremen zählen nach der Kohlmeise (plus acht Prozent) die Blaumeise (plus drei Prozent), die Amsel (plus 29 Prozent), der Haussperling (minus ein Prozent) und die Rabenkrähe (plus 23 Prozent). Die Amsel kann für sich in Anspruch nehmen, der am weitesten verbreitete Vogel zu sein: Sie wurde in 94,81 Prozent der Bremer Gärten beobachtet.

Das bundesweite Ranking zählt auf: Haussperling, Kohlmeise, Blaumeise, Amsel, Sperling. Überflieger mit besonders hohen – statistischen – Zuwachsraten sind die Nebelkrähe mit 15 Sichtungen (plus 465 Prozent), die Blässgans mit 250 Sichtungen (plus 270 Prozent), die Rotdrossel mit 31 Sichtungen (plus 233 Prozent) und die Straßentaube, die 311-mal gezählt wurde – (plus 99 Prozent).

Was im Bundesland Bremen nichts Neues ist, sorgte laut Nabu auf Bundesebene für eine Überraschung: In diesem Jahr wurden – dem Sperling dicht auf den Schwanzfedern – eine Vielzahl an Kohl- und Blaumeisen gezählt. "Beide Meisenarten wurden während des ersten Januarwochenendes deutlich häufiger pro Garten (plus 13 und neun Prozent) gemeldet als im vergangenen Jahr."

Mit dem Haussperling sei es nicht so einfach wie mit den Meisen, denen mit einem Meisenkasten schon viel geboten sei, sagt Nabu-Ornithologe Scheiba. Die Spatzen seien da anspruchsvoller. Die Koloniebrüter suchten zwar auch an Gebäuden nach Nistplätzen, brauchten zugleich aber auch "Wildnis" mit ausgedehnten Hecken.

Vogelfans und allen, dies es werden wollen, bietet Florian Scheiba ab Februar das Projekt "Vogelforschung zu Hause" an. Dabei gehe es um die regelmäßige Beobachtung von Flächen, deren Ergebnisse in einem Nistkastentagebuch festgehalten werden. "Kamera- und Tonaufnahmen können zum Beispiel während des Vogelzuges zeigen, was da nachts über unser Haus fliegt", sagt Scheiba. Mitmachen können auch ganze Haushalte oder Kindergruppen.

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Info

Wer sich an dem Projekt "Vogelforschung zu Hause" des Bremer Nabu beteiligen möchte, kann sich per E-Mail bei Florian Scheiba (florian.scheiba@nabu-bremen.de) oder telefonisch im Nabu-Sekretariat melden: 0421 / 48 44 48 70.

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