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Kommentar über die Breminale Von Freiheit und Festivals

Die Kraft der Musik, der Freiheit und des Vertrauens kann bei der Breminale ein Sicherheitsgefühl entstehen lassen, schreibt Pascal Faltermann
04.07.2017, 22:25 Uhr
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Von Freiheit und Festivals
Von Pascal Faltermann

Es müsste immer Musik da sein. Bei allem, was du machst. So, wie es in dem viel zitierten Dialog aus dem Film „Absolute Giganten“ gefordert wird, wird es nun fünf Tage lang am Bremer Osterdeich sein. Ab Mittwoch ziehen die Klänge aus den markanten Zirkuszelten auf den Bühnen von der Tiefer bis zur Sielwall-Fähre Hunderttausende Besucher an. Bereits zum 30. Mal startet das Kulturfestival Breminale und mehr als 100 Musiker und Künstler werden den Soundtrack liefern.

Festivalgänger nennen häufig die Kraft der Musik und der Freiheit, wenn sie Open-Air-Veranstaltungen beschreiben. Leider spielt aber auch das Thema Sicherheit eine Rolle. „Der Terror wird nie gewinnen, die Musik wird immer siegen“, war als Aussage nach Ereignissen wie dem Anschlag vor dem Konzert von Ariana Grande in Manchester oder dem Terroralarm beim Rock am Ring immer wieder zu hören. So richtig und wichtig diese Statements sind, sie haben Spuren hinterlassen. Eine abstrakte Gefahr scheint immer mehr ein Teil der Normalität zu werden.

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Erinnerungen an die Loveparade in Duisburg, Unwetterwarnungen oder gar Blitzeinschläge bei Festivals kommen immer wieder hoch. Das ist bedauerlicherweise auch vor dem Start der Breminale der Fall. Diese diffusen, nicht zu ortenden und schon gar nicht vorhersehbaren Gefahren müssen von Vertretern der Sicherheitsbehörden und den Veranstalter durchgeplant werden.

Bei den großen Musikfestivals verschärften sie immer stärker die Sicherheitsauflagen. Gut, dass bei der Breminale auch andere Wege gegangen werden. Zwar gibt es bewaffnete Polizisten, diese verhalten sich aber meist unauffällig. Das Areal bleibt frei zugänglich, es gibt keine Einlassbeschränkungen, keine Zäune. Bei dem eintrittsfreien Festival sind der Rucksack und das eigene Bier erlaubt, Kontrollen gibt es nur in Verdachtsfällen.

Das ist gut so, denn stärkere Sicherheitsvorkehrungen stoppen die Gefahren nicht. Das geht mit klassischen Werten und Vertrauen. Menschen müssen füreinander sorgen, sich helfen und unterstützen, mehr Courage zeigen und zusammenstehen. Diese Ideale halten die Breminale-Macher und die auftretenden Künstler hoch. Ihnen ist die Wertschätzung der Freiheit, der kulturellen Vielfalt und der auf Festivals herrschenden Anarchie und ungezwungenen Lebenslust wichtig. Das kann ein Sicherheitsgefühl in den Herzen und Köpfen entstehen lassen.

Zum 30. Mal mit Musik.

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