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Serie: Stadt, Land, Hund Wie viele gibt es, welche Regeln gelten? Über das Hundeleben in Bremen

Mehr als 20.000 Hunde sind im Land Bremen gemeldet. Welche Rassen dominieren, welche verboten sind und wie hundefreundlich Bremen ist, zeigt dieser Überblick.
20.10.2021, 06:00 Uhr
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Wie viele gibt es, welche Regeln gelten? Über das Hundeleben in Bremen
Von Felix Wendler

Bremens berühmtester Hund bewacht das Rathaus – den Esel unter und Katze sowie Hahn über sich. Die Stadtmusikanten sind ebenso eines der Bremer Wahrzeichen wie Loriots Mops-Denkmal, das vor dem Sitz von Radio Bremen auf einem bronzenen Biedermeier-Sofa thront. Deutlich pflegeintensiver sind ihre lebendigen Artgenossen, die ebenfalls zum Stadtbild gehören.

Wie viele Hunde gibt es in Bremen?

Zum 31.12.2020 waren laut dem Finanzressort 22.060 Hunde im Land Bremen steuerlich gemeldet. Im Vorjahr waren es 21.307 – in der Corona-Zeit ist die Nachfrage nach Haustieren auch in Bremen angestiegen. Die tatsächliche Zahl dürfte etwas höher liegen, da nicht alle Halter ihre Hunde ordnungsgemäß anmelden. Dennoch ist Bremen im bundesweiten Vergleich eher spärlich mit Hunden besiedelt. Rechnet man die Zahl der Hunde auf die Einwohner um, ergibt sich ein Verhältnis von eins zu 30. Deutschlandweit kommt im Durchschnitt auf acht Einwohner ein Hund. Das hat der Industrieverband Heimtierbedarf in einer Erhebung für das Jahr 2020 festgestellt.

Was sind die beliebtesten Hunderassen?

Mischlinge liegen auf Platz eins in der Liste der beliebtesten Hunderassen in Bremen. Dahinter folgen französische Bulldoggen und Chihuahuas. Auch Labradore und Golden Retriever haben es unter die ersten Fünf geschafft. Das Ranking hat der Verein Tasso erstellt, der nach eigenen Angaben das größte deutsche Haustierregister betreibt. Die Platzierungen ergeben sich aus der Zahl der registrierten Tiere. Im Vergleich zum Jahr 2019 sind die beliebtesten Hunderassen in Bremen nahezu unverändert geblieben, und auch deutschlandweit ist die Verteilung sehr ähnlich. In Bremen selbst wird der Hundebestand nicht nach Rassen oder anderen Merkmalen aufgeschlüsselt erhoben – das ergab eine Anfrage bei verschiedenen Behörden. 

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Welche Hunderassen sind verboten?

In Bremen gelten Pitbull Terrier, Bullterrier, American Staffordshire Terrier und Staffordshire Bullterrier grundsätzlich als gefährlich. Sie zählen zu den sogenannten Listenhunden, die auch als Kampfhunde bekannt sind. Die Haltung dieser Hunderassen ist in Bremen verboten. Auch Kreuzungen zwischen den Listenhunden sowie mit anderen Rassen fallen unter dieses Verbot. Eine Ausnahme gilt, wenn Hunde der genannten Rassen aus einem Bremer oder Bremerhavener Tierheim übernommen werden. Dafür ist vor der Übernahme des Tieres ein Antrag beim Ordnungsamt zu stellen. Weiterhin muss der Halter bestimmte Anforderungen erfüllen – beispielsweise muss er die persönliche Eignung nachweisen. In Mietwohnungen sind außerdem die Zustimmung des Vermieters und der Mitmieter erforderlich.

Welche Regeln gelten für gefährliche Hunde?

Als gefährlich gelten neben den Listenhunden alle Hunde, die Menschen oder Tiere gebissen haben. Wird ein solcher Vorfall bekannt, nimmt das Ordnungsamt eine entsprechende Einstufung vor – der Hund wird dann prinzipiell wie ein Listenhund behandelt. Alle gefährlichen Hunde müssen beispielsweise mit einem Mikrochip markiert werden. Außerdem gilt für sie in der Öffentlichkeit eine Leinen- und Maulkorbpflicht. 

Wie hundefreundlich ist Bremen?

Verschiedene Organisationen versuchen sich daran, Städte nach ihrer Hundefreundlichkeit zu bewerten – nicht immer sind die Kriterien nachvollziehbar. Eine relativ umfangreiche Studie hat die Berliner Versicherung Coya aufgelegt. Bremen schneidet darin verhältnismäßig schlecht ab, liegt zum Beispiel deutlich hinter Hamburg und Berlin. Kriterien der Untersuchung waren unter anderem die Zahl der Hundeparks und hundefreundlichen Restaurants, aber auch die Versorgung mit Tierärzten. Letztere ist den Studienmachern zufolge in Bremen sehr gut ausgebaut. Negativ beurteilt wurde hingegen eine angeblich hohe Anzahl zurückgelassener beziehungsweise ausgesetzter Hunde.

Wo können Halter und Interessierte sich informieren?

Eine Anlaufstelle ist der Bremer Tierschutzverein, der auch das Tierheim in Findorff führt. Die Tierschützer geben Tipps zur Haltung und veranstalten regelmäßig Aktionen, bei denen Besitzer ihre Tiere beispielsweise günstig chippen lassen können. Außerdem werden auf der Webseite Hunde und andere Tierheimbewohner vorgestellt, die ein neues Zuhause suchen. Alle Regeln für gefährliche Hunde sind im digitalen Serviceportal der Stadt Bremen (service.bremen.de) zugänglich. Informationen zu steuerlichen Fragen und der Anmeldung von Hunden finden Interessierte auf der Webseite des Finanzressorts, erreichbar im Internet unter www.finanzen.bremen.de. Viele grundsätzliche Tipps zur Hundehaltung liefert der Verband des Deutschen Hundewesens.

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