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Tarifänderung zum neuen Jahr SWB erhöht Preise für Strom und Gas um mehr als 50 Prozent

Um mehr als 50 Prozent wird Bremens Energieversorger SWB die Strom- und Gaspreise zum Jahresanfang 2023 erhöhen. Damit ist das Geheimnis nun gelüftet, um wieviel teurer es für die Kunden wird.
07.11.2022, 11:06 Uhr
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SWB erhöht Preise für Strom und Gas um mehr als 50 Prozent
Von Florian Schwiegershausen

Bremens Energieversorger SWB erhöht zum 1. Januar 2023 die Strom- und Gaspreise. Beim Strom zieht der Preis um mehr als 50 Prozent an. Ab dem neuen Jahr kostet eine Kilowattstunde im Basistarif 34,84 Cent. Aktuell sind es 22,23 Cent. Der monatliche Grundpreis soll unverändert bei 9,27 Euro bleiben. Laut Unternehmen würde ein Beispielhaushalt in Bremen mit einer durchschnittlichen Jahresverbrauchsmenge von bisher 2015 Kilowattstunden etwa 21 Euro pro Monat mehr zahlen. Alle genannten Preise sind Bruttopreise inklusive aller Steuern. Der Oldenburger Mutterkonzern EWE, hatte, wie berichtet, seine Preiserhöhungen am Freitag bekannt gegeben. Sie gelten ebenfalls ab dem Jahreswechsel.

70 Euro monatlich mehr für Beispielhaushalt

Bei der SWB steigt auch der Gaspreis um mehr als 50 Prozent: Ab Januar soll eine Kilowattstunde Gas statt aktuell acht Cent dann 12,55 Cent kosten. Außerdem klettert der monatliche Grundpreis von 7,24 Euro auf 9,92 Euro. Hier würde laut SWB ein Beispielhaushalt in Bremen mit einer durchschnittlichen Jahresverbrauchsmenge von bisher 18.000 Kilowattstunden dann jeden Monat 70 Euro mehr zahlen.

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Mit ihren aktuellen Basistarifen für Gas und Strom gehört die SWB derzeit noch zu den günstigsten regionalen Energieversorgern bundesweit. Trotz der Erhöhung um mehr als 50 Prozent sieht es aktuell weiterhin danach aus, dass die SWB auch im neuen Jahr mindestens beim Gas zu den günstigeren regionalen Energieversorgern gehören wird.

Zum Vergleich: Wer in München wohnt und dort Kunde bei den Stadtwerken ist, zahlt im Grundtarif ab Januar pro Kilowattstunde Strom brutto 61,89 Cent. Pro Kilowattstunde Erdgas muss der Münchner Verbraucher ab dem neuen Jahr brutto 20,89 Cent zahlen. Damit klettern die Preise dort von einem höheren Niveau als in Bremen auf ein noch höheres Niveau. In Köln bei der Rheinenergie kostet die Kilowattstunde Gas seit Oktober 18,30 Cent brutto, die Kilowattstunde Strom kostet seit August 31,04 Cent brutto.

Bei der EWE zahlen Kunden im Basistarif für Strom künftig pro Kilowattstunde brutto 49,97 Cent und damit 12,16 Cent mehr als derzeit. Auch der Grundpreis steigt von bislang 14,97 Euro auf 16,63 Euro monatlich. Der Gaspreis wird nach Angaben des Oldenburger Energieversorgers in der Grundversorgung pro Kilowattstunde 13,55 Cent auf 17,47 Cent brutto angehoben. Das entspricht einem Plus von 3,92 Cent pro Kilowattstunde. Der jährliche Grundpreis ändert sich bei Gas um 2,28 Euro und liegt dann bei 182,28 Euro.

Gaspreisdeckel für 80 Prozent des Verbrauchs

Die SWB weist darauf hin, dass ihr erhöhter Gaspreis nur ein wenig über dem von der Bundesregierung verkündeten Gaspreisdeckel liegt. Der wurde am 2. November verkündet, soll bei zwölf Cent pro Kilowattstunde gedeckelt werden und irgendwann im Jahr 2023 als Entlastung für Haushalte und Unternehmen in Kraft treten. Die Pläne sehen vor, dass für 80 Prozent der individuellen Verbrauchsmenge eines Haushalts der Preis pro Kilowattstunde bei zwölf Cent gedeckelt sein wird, während für die restliche Menge der jeweils aktuelle Preis pro Kilowattstunde gelten soll.

„Trotz der entlastenden Maßnahmen ist uns natürlich sehr bewusst, was die hohen Energiepreise für die Haushalte bedeuten, besonders wenn zeitgleich die Lebenshaltungskosten steigen", sagte SWB-Vertriebschef Alexander Kmita. Das Unternehmen werde alle Maßnahmen der Bundesregierung umsetzen, sobald der gesetzliche Rahmen dafür in Kraft tritt. Dazu zähle auch die beschlossene Einmalzahlung im Dezember. Kmita ergänzte, dass auch nach der Erhöhung für etwa die Hälfte der SWB-Gaskunden der Preis unterhalb der von der Bundesregierung beschlossenen Zwölf-Cent-Gaspreisbremse bleiben wird.

Derzeit nur Neuverträge im Basistarif

Damit spielt Kmita auf die SWB-Kunden an, die über einen Versorgungstarif mit einem niedrigeren Preis verfügen, so zum Beispiel der Online-Tarif. Diese Verträge für Strom und Gas bietet die SWB derzeit nicht an, sie gelten aber weiterhin für Bestandskunden. Neukunden erhalten momentan lediglich den Basistarif. Wenn ihr bisheriger Versorger sie gekündigt hat, fallen sie vorerst in den Ersatztarif.

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