Mehr als jeder vierte Antrag auf die Förderung eines Autos mit Elektro-Antrieb in Niedersachsen und Bremen ist bislang nicht genehmigt worden. Bundesweit lag die Bewilligungsquote bei den 234.805 bis Ende Juli gestellten Anträgen bei 73 Prozent, wie die Bundesregierung auf Anfrage der FDP im Bundestag mitteilte.
In Niedersachsen sind seit Beginn der Förderungen 19.476 Anträge eingegangen. 73 Prozent wurden bewilligt. In Bremen waren es im gleichen Zeitraum bis Ende Juli 1255 Anträge. Hier liegt die Bewilligungsquote bei 72 Prozent.
„Nicht bewilligte Anträge sind nicht automatisch abgelehnte Anträge“, erklärte das Bundeswirtschaftsministerium in einer Stellungnahme. „In vielen Fällen handelt es sich um Anträge, die aktuell noch bearbeitet werden.“
Die Ablehnungsquote liege aktuell bei etwa fünf Prozent. Gründe für eine Ablehnung waren laut der Ministeriumssprecherin etwa Doppelanträge. In anderen Fällen sei der Antragsteller nicht wie vorgeschrieben der Fahrzeughalter gewesen. Gelegentlich fehlten auch nötige Unterlagen.
Zahl der Förderanträge auf ein Rekordhoch geklettert
Der sogenannte Umweltbonus soll seit 2016 den Verkauf von E-Autos und Plugin-Hybriden in Deutschland ankurbeln. Seit die Bundesregierung ihn im Zuge des Corona-Konjunkturpakets erhöht hat, ist die Zahl der Förderanträge auf ein Rekordhoch geklettert. In den ersten sieben Monaten dieses Jahres hätten sich die Antragszahlen im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt. Seit Jahresbeginn seien 69 606 Anträge gestellt worden, allein im Juli fast 20.000. Inzwischen sei das Antragsverfahren deutlich vereinfacht worden, um den Antragsstellern entgegenzukommen und die Prämie schneller genehmigen zu können.
Bisher hatten Staat und Autobauer die Prämie zu gleichen Teilen übernommen, nun hat der deutsche Staat seinen Anteil verdoppelt, vor allem um die angeschlagene Autobranche zu fördern. Die erhöhte Prämie gilt bis zum Ende des Jahres 2021. Reine E-Autos werden mit bis zu 9000 Euro gefördert.
Umweltschützer kritisieren, dass auch Plugin-Hybride – mit bis zu 6750 Euro – gefördert werden, da bei diesen der Elektroantrieb nicht genutzt werden muss. Wie aus der Übersicht hervorgeht, wurden die Zuschüsse in Bremen für 703 Batterieelektro-Fahrzeuge, 550 Plugin-Hybride und zwei Brennstoffzellen-Fahrzeuge beantragt. In Niedersachsen ist das Verhältnis ähnlich: 11.870 Batterieelektro-Fahrzeuge, 7593 Hybride und 13 Brennstoffzellen-Fahrzeuge.