Der Autobauer Borgward soll einen neuen Eigentümer bekommen. Der chinesische Mutterkonzern Foton hat angekündigt, 67 Prozent seiner Anteile zu verkaufen. Zuletzt hatten sowohl Foton als auch Borgward mit Verlusten zu kämpfen.
Zwei Jahre nach dem Start auf dem chinesischen Markt scheint es nicht gut für die wiederbelebte Automarkte zu laufen. Laut der Website carsalebase.com hat Borgward im vergangenen Jahr insgesamt etwa 44 000 Fahrzeuge in China ausgeliefert. Von Januar bis Juli dieses Jahres sanken die Verkäufe des Autoherstellers um 23,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 18 996 Einheiten.
In Deutschland hat Borgward in diesem Sommer mit dem BX7 TS sein erstes Fahrzeug auf den Markt gebracht. Wie gut es sich verkauft, das wollte das Unternehmen mit Sitz in Stuttgart bislang nicht kommentieren. Man sei aber zufrieden, hieß es bislang immer vom Unternehmen.
Dass Foton einen Investor für Borgward sucht, ist nicht neu. Schon im vergangenen Jahr hatten chinesische Medien berichtet, das Mutterunternehmen könne sich in Teilen oder komplett von Borgward trennen. Jetzt hat Foton allerdings zum ersten Mal gesagt, wie groß der Anteil sein soll, den es verkaufen will.
Auswirkungen auf Bremen
Die Investorensuche hat auch unmittelbare Auswirkungen auf Bremen. In der Hansestadt, dem Ursprung der Marke Borgward, hatte das Unternehmen geplant, eine Fertigung im Güterverkehrszentrum (GVZ) zu errichten. Zuerst hieß es, der Bau der Fabrik würde 2017 beginnen.
Ein Jahr später hätten dann die ersten Autos vom Band rollen sollen. Doch die Suche nach einem Grundstück zog sich hin. Als eine Fläche im GVZ gefunden war, wurde 2019 als Produktionsstart anvisiert. Doch selbst dieses Datum scheint immer unrealistischer. Bislang ist auf dem 140 000 Quadratmeter großen Grundstück noch nichts passiert.
Ende August hatte der WESER-KURIER berichtet, dass die gesamten Expansionspläne des Autobauers infrage stehen – auch weil ein neuer Anteilseigner für Borgward gesucht werde. „Das führt dazu, dass wir vor einer endgültigen Entscheidung für Bremen auch die Einschätzung des neuen Investors mit einbeziehen wollen“, sagte Unternehmenssprecher Marco Dalan. Aus Branchenkreisen heißt es, dass bis Endes des Jahrs eine Entscheidung getroffen werden soll, ob Borgward wieder nach Bremen kommt.