Der Hans-Koschnick-Flughafen soll aus dem Bremer Haushalt 12,6 Millionen Euro bekommen. Das Geld solle in den nächsten Jahren für notwendige Sanierungsmaßnahmen investiert werden, sagte Tim Cordßen, Staatsrat im Häfenressort, dem WESER-KURIER. Das Regionalmagazin „Buten un binnen“ hatte als erstes über diesen Zuschuss berichtet.
Das Geld stehe im Zusammenhang mit dem Sanierungsstau in einer Größenordnung von etwa 80 Millionen Euro, sagte Cordßen dieser Zeitung. Aufgrund der derzeitigen Marktentwicklung sei absehbar, dass der Bremer Airport dieses Geld nicht alleine erwirtschaften könne – auch nicht mittelfristig. Die Insolvenz der Gesellschaft Germania in diesem Jahr mache sich bemerkbar. Man habe zwar erfolgreich neue Airlines nach Bremen geholt, aber der Passagierrückgang könne dadurch nicht vollständig kompensiert werden. Voraussichtlich werde das Minus am Jahresende bei 15 Prozent liegen.
Flughafen soll Geld für Airport-Feuerwehr bekommen
Ressortübergreifend habe man nun an einer Teillösung gearbeitet, um den Sanierungsstau mittelfristig in den Griff zu bekommen, so Cordßen. Demnach soll der Flughafen jährlich vier Millionen Euro bekommen, und zwar für die Airport-Feuerwehr, die er bislang auf eigene Kosten betreibe. Künftig soll das unter hoheitliche Aufgaben fallen. Und da der Flughafen weiterhin für die Feuerwehr zuständig sein werde, erhalte er dafür eine Entschädigung. Das sei bei anderen Flughäfen schon lange gängige Praxis. „Wir passen mit diesem Konzept die Rahmenbedingungen dem Wettbewerb an.“
Eine entsprechende Senatsvorlage sei in Arbeit. „Wir werden diesen Vorschlag zeitnah den politischen Gremien vorlegen“, sagte der Häfen-Staatsrat. Dass insgesamt 12,6 Millionen Euro zusammenkämen, liege daran, dass „diese Summe ein Vorgriff auf den entsprechenden Zeitraum ist, aber damit eben jetzt schon notwendige Investition getätigt werden können, um weiterhin die Betriebsbereitschaft und die bereits hohen Sicherheitsstandards zu gewährleisten.“ Die Investitionen könne man nicht beliebig schieben.
„Wir erwarten natürlich vom Flughafen, dass er weiterhin strukturelle Verbesserungen entwickelt“, sagte Cordßen. Dazu gehöre auch, mögliche Einspar- und Optimierungspotenziale aufzuzeigen.
Für Bremens wirtschaftliche Entwicklung sei der Airport eine der wichtigsten Infrastrukturen. Vor allem müsse gewährleisten werden, dass weiterhin Verbindungen zu allen wichtigen Drehkreuze bestehen. Und in Deutschland gebe es keinen Flughafen in vergleichbarer Größe, der sich von alleine finanziere.