Künftig haben Radiohörer in Bremen mehr digitale Auswahl: Zusätzlich zu den öffentlich-rechtlichen Programmen empfangen die Bremer über das digitale Radiosystem DAB+ nun auch die privaten Radiosender Energy Bremen, Radio Nordseewelle, Radio B2, Radio ffn und Radio Roland.
„Für die Hörerinnen und Hörer verspricht der Start größere Vielfalt und mehr Auswahlmöglichkeiten in der Bremer Radiolandschaft", sagt Cornelia Holsten, Direktorin der Bremischen Landesmedienanstalt. "2019 soll es auch regionales DAB+ in Bremerhaven geben.“
Seit August 2011 wird das digitale Radioformat DAB+ (Digital Audio Broadcasting) bundesweit betrieben. Voraussetzung ist ein kompatibles Empfangsgerät. Neben dem bundesweit gesendeten Programmbündel, dem sogenannten Bundesmultiplex, gibt es ein regional spezifisches Programm. Das Senderangebot schwankt stark zwischen den Regionen: Während in Teilen Bayerns neben dem öffentlich-rechtlichen Senderangebot bereits bis zu 16 private Radioprogramme zu hören sind, startet Bremen nun mit fünf privaten Sendern.
Digitales Radiosystem soll UKW-Übertragung ablösen
Der private Schlagersender Radio Roland ging im März dieses Jahres auf Sendung, nun ist der Sender auch digital zu empfangen: „Durch die bevorstehende Abschaltung des analogen Kabels ist für uns die Ausstrahlung über DAB+ neben UKW und dem Stream eine zusätzliche Möglichkeit, unsere Hörerinnen und Hörer in Bremen zu erreichen“, sagt Mathias Bartels, Chefredakteur von Radio Roland. „Die UKW-Abdeckung für unseren neuen Sender Radio Roland ist in Bremen leider nicht ausreichend. Mit der Verbreitung über DAB+ kann man den Sender endlich auch im Bremer Norden empfangen.“ Radio Roland gehört zur Gruppe „Funk & Fernsehen Nordwestdeutschland“ (ffn), an der neben 48 Verlagen auch die Bremer Tageszeitungen AG beteiligt ist.
Das digitale Radiosystem DAB+ soll mittel- bis langfristig die UKW-Übertragung ablösen – wie bereits in Norwegen geschehen. Nach Startschwierigkeiten kommt das digitale Radio in Deutschland langsam in Schwung: Laut dem Digitalisierungsbericht der Landesmedienanstalten ist die Anzahl der DAB+-Empfänger 2017 im Vergleich zum Vorjahr um 20 Prozent gestiegen.