Wie schön es war, als wir uns in der Knochenhauerstraße nur mit diesem Poller beschäftigt haben. Ich hätte jetzt wirklich gern meine Probleme von früher. Jetzt also eine Maskenpflicht für den Handel. Schon komisch: Erst waren die Masken überall ausverkauft. Darum griffen die Menschen zur Selbsthilfe. Jetzt gibt es an vielen Stellen Anleitungen und Tipps zum Selbernähen. Inzwischen kennt eigentlich jeder über ein oder zwei Ecken jemanden, der Masken herstellt. Nun wird das Tragen zur Pflicht, und schon ploppen im E-Mail-Postfach und Faxgerät wildeste Angebote auf, als ob die Händler die Masken gehortet und nur darauf gewartet hättten, dass es zur Vorschrift wird. Ich hoffe, dass die eigens angeschafften Plexiglashauben für meine Mitarbeiter auch als Mund-Nase-Schutz gelten.
So richtig praktisch sind eng anliegende Stoffmasken für die Dauer eines vollen Arbeitstages nicht, und die Beratungsgespräche dauern momentan eher länger. Die Menschen haben mehr Zeit. Das Wichtigste ist außerdem immer noch das Abstandsgebot. Dabei hilft uns der Verkaufstresen, und wir achten sehr darauf. Wenn die Kunden sich oder uns zu nahe kommen, weisen wir sie freundlich darauf hin. Das gilt künftig wohl auch, falls jemand ohne Maske den Laden betritt.
Aufgezeichnet von Timo Thalmann
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Diese Kolumne erscheint künftig von Montag bis Sonnabend.