Die Osterzeit, der Aufbau des Onlineshops, überhaupt die ganzen Umstellungen haben uns bislang gut beschäftigt. Aber jetzt wird der Alltag langsam anstrengend, vor allem, weil eigentlich noch immer kein Licht am Ende des Tunnels zu sehen ist. Nach den Feiertagen geht die Nachfrage sowieso etwas zurück. Das kennen wir schon. Aber jetzt ohne das Café nur mit reinem Außer-Haus-Verkauf wird so ein Konditortag ziemlich zäh. Es ist einfach spürbar weniger zu tun und so verbleibt mehr Zeit zum Grübeln.
Klar, die Arbeit selbst macht immer noch Spaß. Die Kunden sind freundlich und alle Angestellten bemühen sich, das Beste aus der Situation zu machen. Mancher Mitarbeiter in Kurzarbeit schaut ab und zu mal rein, nur um die Kollegen mal wiederzusehen. Das ist nett und zeigt, wie sehr man miteinander verbunden ist. Aber in der jetzigen Situation bleibt wirtschaftlich einfach nichts übrig.
Auf die langfristigen Zahlen gucke ich am besten gar nicht. Die Verpflichtungen am Monatsanfang sind für Mai gesichert. Das ist schon mal gut. Aber wenn sich danach keine Perspektive ergibt, wird es eng. Einige Kollegen im Süden der Republik, zu denen ich regelmäßig Kontakt habe, fürchten, dass es bei ihnen ähnlich wie in Österreich laufen könnte. Dort sollen gastronomische Betriebe frühestens ab Juni wieder öffnen. Sie bezweifeln, so lange durchhalten zu können.
Meine Hoffnung ist, dass bei diesem Thema die regionale Situation berücksichtigt wird. Wenn die Zahl der Corona-Infektionen in Bremen weiterhin so erfreulich niedrig bleibt, ist hier vielleicht eher eine Lockerung möglich. Das Medikament des Shutdowns hat geholfen, aber inzwischen setzen auch die Nebenwirkungen ein.