Das Jahr war turbulent. 2019 entging Deutschland knapp einer Rezession. Die Lage entspannte sich leicht, und die Wirtschaft zeigte sich robust. Bremen musste dagegen im ersten Halbjahr ein Minus hinnehmen. Zudem bröckeln wichtige Säulen des Standorts. Die Automobilbranche befindet sich in einer Krise. Mercedes entlässt im Bremer Werk Leiharbeiter. Gleich zwei Zulieferer streichen massiv Stellen: Thyssen-Krupp und Bosch. Die Produktion von Lenksäulen will Bosch sogar komplett aufgeben. Ende 2020 soll hier Schluss sein. Und das Stahlwerk plante mit Kurzarbeit, bis es doch Hoffnung gab durch neue Aufträge. Eine Rettung ist das nicht.
Automobilsektor oder Stahlindustrie – sie stehen wie die Wirtschaft insgesamt unter Druck und haben Mammutaufgaben vor sich: die Digitalisierung und den Klimaschutz. Der Bund muss eine neue Rolle einnehmen, etwa mehr als bisher in Forschung und Programme zur grünen Produktion investieren. Es geht für den Standort schließlich nicht allein darum, die Konjunktur zu beleben, sondern Umbrüche zu meistern – auch in Bremen.