Am nächsten Dienstag um 24 Uhr endet eine besondere Frist. Bis dahin können Kraftwerksbetreiber erstmals ein Gebot an die Bundesnetzagentur in Bonn abgeben. Es geht um 4000 Megawatt Kohlestrom, der im nächsten Jahr im Zuge des Kohleausstiegs vom Netz gehen soll. Für die Stilllegung der Kraftwerke gibt es eine Entschädigung für die Unternehmen – je nach Verlauf der Auktion.
Ob eins der drei Kohlekraftwerke in der Hansestadt an dieser ersten Auktion beteiligt ist? Die Bremer SWB will auf diese Frage zu ihren beiden Standorten keine Antwort geben. „Aus wettbewerblichen Gründen äußern wir uns dazu nicht“, sagt Konzernsprecherin Angela Hünig. Generell sind die Unternehmen zurückhaltend: Schließlich geht es bei der Auktion für sie um viel. Die Bundesnetzagentur selbst kann sich zu den Bietern nicht äußern.
Acht Auktionen soll es insgesamt geben: Die Anlagenbetreiber geben einen Gebotswert an, zu dem sie bereit sind, auf die Verfeuerung von Kohle in ihrer Anlage zu verzichten. Wer einen Zuschlag bekommt, das soll bis zum 1. Dezember feststehen. Der Gebotswert und der CO2-Ausstoß der Anlage fließen in die Entscheidung ein. „Bei Überzeichnung erhalten grundsätzlich diejenigen Betreiber zuerst einen Zuschlag, die das geringste Gebot pro Tonne CO2-Reduktion abgegeben haben“, erklärt die Netzagentur das Vorgehen.
Umstieg von Kohle auf Alternativen
Onyx, Besitzer des Kraftwerks in Farge, prüft derzeit verschiedene Optionen für die von Engie übernommenen Standorte. Dabei geht es auch um einen möglichen Umstieg von Kohle auf Alternativen: in Wilhelmshaven und ebenso in Farge. Die Regelung der Auktionen ist laut Onyx unabhängig von einer möglichen anderen Nutzung des Kraftwerks. "Wie andere betroffenen Unternehmen, ist auch Onyx im Moment dabei, eine Strategie für den Umgang mit dieser Regelung zu definieren“, teilte eine Sprecherin zur Auktion mit.
Die SWB plant den Kohleausstieg in den nächsten Jahren. Jedoch hängt die Geschwindigkeit dabei laut Hünig an Projekten – etwa dem neuen Blockheizkraftwerk in Hastedt oder der Fernwärmeleitung. Alternativen zur Kohle, wie zunächst für Hastedt anvisiert, sollen nicht mehr erprobt werden. „Wenn es so weit ist, wollen wir beide Blöcke vom Netz nehmen.“