Drei Ausbildungsbegleiter bei der Bremer Handwerkskammer können aufatmen. Ihre Finanzierung ist vorerst weiter gesichert. Vor wenigen Wochen sah es dagegen noch so aus, dass ihre Stellen zum Monatsende enden. Laut Kammer sollte die Finanzierung ab Oktober aus den Einnahmen des Ausbildungsfonds gezahlt werden. Weil hier aber weniger Gelder zusammenkamen als gedacht, standen die Begleiter vor dem Aus. Laut Kammer wäre das auch zum Problem für mehr als 200 junge Menschen in Ausbildung geworden, die von den Begleitern unterstützt werden. Arbeitssenatorin Claudia Schilling (SPD) konnte eine pragmatische Lösung finden, sodass es weitergehen kann.
Aus dem Ausbildungsfonds sollen darüber hinaus ab sofort und zunächst bis Juni 2026 auch Sprachtrainer finanziert werden sowie Hilfe bei den Prüfungsvorbereitungen. Auch ein Maßnahme "Ausbildungskontinuität und Verbundausbildung" ist geplant. Weil aber eine ganze Reihe von Unternehmen gegen ihren Bescheid zum Ausbildungsfonds geklagt haben, sind die Einnahmen für den Fonds niedriger ausgefallen als angenommen. Dadurch verzögerten sich die Projekte. Ebenso könne die Begleitung in den Ausbildungsbetrieben nicht wie geplant starten – diese baue auf die Ausbildungsbegleiter auf.
Verwaltungsgericht bereitet sich vor
Im Frühjahr 2026 könnte sich das Verwaltungsgericht mit den ersten Klagen gegen die Gebührenbescheide zum Ausbildungsfonds befassen. Von diesen vorläufigen Planungen geht das Bremer Arbeitsressort aus, das sich weiter von der Rechtmäßigkeit des Fonds überzeugt zeigt.
Nach aktuellem Stand wurden 8400 Bescheide verschickt, weitere 631 werden noch geprüft. Eine Zahl liefert das Ressort dazu: 1040 Betriebe, die gemeldet haben, erhalten keinen Bescheid. "Sie sind weder teilnahmeberechtigt noch teilnahmepflichtig am Fonds und werden schriftlich darüber informiert. Sie haben die Info aber schon direkt nach der Dateneingabe bekommen", sagt Ressortsprecherin Nina Willborn.
Unterdessen hat das Team der Bremer Arbeitsagentur eine Nachvermittlung organisiert und alle Jugendlichen in Bremen nochmals angerufen, die bisher als "unversorgt" in Sachen Ausbildung gelten.