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Gästeabend im Rathaus Handel hadert mit Bremer Verkehrspolitik

Sprecher der Geschäftsinhaber in Bremen begrüßen zwar die Idee einer autoarmen Innenstadt. Im Moment nehme die Verkehrspolitik die Menschen jedoch zu wenig mit. Es gibt jedoch nicht nur Kritik.
21.03.2023, 21:31 Uhr
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Handel hadert mit Bremer Verkehrspolitik
Von Lisa Schröder

Vertreter des Einzelhandels sind unzufrieden mit der Verkehrspolitik in Bremen. "Natürlich sorgen wir uns darum, dass die Verkehrswende von vielen Betroffenen schlicht als Mobilitätsverlust empfunden wird", konstatierte Stefan Brockmann, Ausschussvorsitzender der Handelskammer Bremen, mit Verweis auf bisherige Projekte. Viele Menschen fühlten sich offenbar derzeit beim Wandel nicht mitgenommen. "Wer Experimentelles mag, ist beim Jazz deutlich besser aufgehoben", kritisierte er. Die Vision einer autoarmen Innenstadt befürworte man, sagte Brockmann beim Gästeabend des Einzelhandels. Für echte Lösungen brauche es aber generell Mobilitätsalternativen.

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Aus Sicht des Handels muss zudem dringend etwas für die Ordnung in der Innenstadt getan werden. "Sowohl bremische Unternehmerinnen und Unternehmer als auch Besucher unserer Stadt sehen gerade mit Blick auf die Bereiche Sicherheit und Sauberkeit erhebliche Handlungsbedarfe", sagte Brockmann bei der Veranstaltung im Festsaal des Bremer Rathauses. Von der Politik forderte er mit Blick auf die Wahl der Bremischen Bürgerschaft im Mai mehr Mut und Geschlossenheit. Gerade die Entwicklung des Stadtzentrums müsse "Chefsache sein" und dürfe "nicht dem Experimentierwillen einzelner Ressorts geopfert werden".

Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) forderte in seiner Rede ebenfalls mehr Mut in Bezug auf die Innenstadt. "Wir müssen was ausprobieren", sagte Bovenschulte. In Bremen seien wichtige Schritte schon unternommen worden – von den Plänen für das Stadtmusikantenhaus bis hin zur Entwicklung beim Parkhaus Mitte. Bovenschulte schob aber auch vorweg: "Alles zusammen reicht noch nicht."

Das Zentrum müsse, sagte auch Bovenschulte, weiter erreichbar sein. Die Verkehrswende sei jedoch genauso wichtig – auch im Sinne der Stadtentwicklung. Bremen sei auch in der Vergangenheit bereits immer autoärmer geworden. Früher hätten auf dem Domshof Autos geparkt. "Es ist gut, dass das nicht mehr so ist."

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Die Handelskammer und der Handelsverband Nordwest richten den Gästeabend gemeinsam aus. Brockmann zog dabei durchaus auch eine positive Bilanz der Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Politik in Sachen Corona. "Wir haben eine Krise bisher nicht gekannten Ausmaßes gemeinsam erfolgreich bewältigt", sagte er und bekam dafür Applaus von den Gästen im vollen Festsaal.

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