Das Budget des Bremer Jobcenters ist für 2024 bereits nach einem halben Jahr fast komplett ausgegeben und verplant worden. Für Arbeitssuchende und Langzeitarbeitslose heißt das, dass sie nur noch sehr eingeschränkt gefördert werden können. Insgesamt sind davon jetzt Plätze für mehr als 350 Menschen bei Trägern in der ganzen Stadt betroffen, denen mit der Einstellung der Förderung eine wichtige Stütze im Alltag einfach wegfällt. Laut Angaben des Jobcenters sind die Auszahlungen von Bürgergeld, wie zum Beispiel Miete, und weitere Leistungen der Grundsicherung nicht betroffen.
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Wie die finanziellen Probleme des Jobcenters gelöst werden können, wollen das Sozialressort und die Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven am heutigen Mittwoch (10. Juli) um 10 Uhr in einem Pressegespräch erklären. Es seien kurzfristig "erste Lösungsansätze" gefunden worden. Welche das genau sind, wird in der Pressemitteilung nicht erwähnt.
Dass es finanzielle Probleme im Jobcenter gibt, wurde Mitte Juni bekannt. „Intern war dies schon länger bekannt. Die Geschäftsführung des Jobcenters Bremen hat dies seit Anfang des Jahres auf Nachfragen einzelner Geschäftsstellenleitungen mehrfach bestritten“, erklärte Tobias Helfst damals vom Bremer Erwerbslosenverband. Nach Informationen des Verbands solle die Nachricht über die Erschöpfung des Vermittlungsbudgets in Form einer internen E-Mail die Geschäftsstellen erreicht haben.