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Bremer Fluggesellschaft Evia Aero will grünen Strom produzieren

Die Bremer Airline Evia Aero plant den Bau einer 50 Megawatt-Fotovoltaik-Anlage an einem Flughafen in Finnland. Dort soll grüner Strom für nachhaltiges Fliegen produziert werden. Das sind die nächsten Schritte.
01.09.2023, 15:17 Uhr
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Evia Aero will grünen Strom produzieren
Von Peter Hanuschke

Die Bremer Fluggesellschaft Evia Aero hat sich zum Ziel gesetzt, nachhaltiges Fliegen mit alternativen Antrieben anzubieten. Dafür hat die Airline, die sich im Februar 2022 gegründet hat, Absichtserklärungen zum Kauf von 25 voll elektrischen Regionalfliegern vom US-Unternehmen Eviation und von 25 Wasserstoff-Hybridflugzeuge vom britischen Unternehmen Cranfield Aerospace Solutions unterzeichnet. Nun geht die Fluggesellschaft den nächsten Schritt und will grünen Strom produzieren.

Dafür entwickelt Evia Aero zusammen mit dem finnischen Flughafenbetreiber Redstone Aero am finnischen Flughafen Helsinki-East Aerodrome eine 50 Megawatt-Fotovoltaik-Anlage. Mit dem grünen Strom sollen auch regionale Industrieunternehmen versorgt werden. "Helsinki-East Aerodrome ist der erste Flughafen in Europa, an dem wir mit unseren Partnern die Umsetzung unserer nachhaltigen Wertschöpfungskette realisieren", sagt Florian Kruse, Gründer und geschäftsführender Vorstand von Evia Aero. Finnland komme einem vielleicht nicht als erste Wahl in den Sinn, wenn man an einen Fotovoltaik-Standort denke, "aber auch dort scheint die Sonne genügend, damit sich die 48 Hektar große Fotovoltaik-Anlage auch rechnet."

In 24 Monaten in Betrieb

Nach Erhalt der notwendigen Genehmigungen gehen die Projektpartner von einer Umsetzung innerhalb von 24 Monaten bis zur Betriebsfähigkeit aus. In weiteren Projektschritten werden auf dem Flughafen auch elektrische Ladestationen für Flugzeuge, Pufferbatterien zur Zwischenspeicherung und Kleinelektrolyseure errichtet, um auch wasserstoffelektrische Flugzeuge betanken zu können. "Wir freuen uns, gemeinsam mit Evia Aero eine Partnerschaft als Vorreiter der nachhaltigen Luftfahrt einzugehen, die sich auf die Entwicklung und Umsetzung neuer Lösungen am Boden und in der Luft fokussiert", sagt Esa Korjula, Vorstand von Redstone Aero.

Spätestens ab 2027 will das Bremer Unternehmen mit dem grünen Fliegen starten. Die emissionsfreien Flugzeuge werden zunächst über neun Sitze und nach eigenen Angaben über eine Reichweite von bis zu 500 Kilometer verfügen. Die Fluggesellschaft will mit den Maschinen Regionalflüge innerhalb Europas anbieten. Es gebe bereits konkrete Kooperationen mit Flughäfen im zweistelligen Bereich, sagt Kruse. "Wir wollen die Entwicklung regionaler Wirtschaftsräume stärken, indem wir Passagieren die Möglichkeit bieten, kostengünstig, zeitsparend und nachhaltig zu reisen." Hinter Evia Aero steht nach eigenen Angaben ein Expertengremium mit Vertretern aus den Bereichen erneuerbare Energien, Batterietechnik und Luftfahrtgesellschaften.

Beteiligung am Flughafen

Das Gesamtinvestitionsvolumen am Helsinki-East Aerodrome veranschlagen die Projektpartner auf einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag. Neben einer gemeinsamen Energiegesellschaft zur Errichtung der Fotovoltaik-Anlage mit Sitz in Finnland wird sich Evia Aero nach eigenen Angaben auch an dem Flughafen beteiligen. „Wir sind vom Masterplan Helsinki-East überzeugt“, sagt Kruse. "Mit unserer Beteiligung können wir unsere Kompetenz zum Thema Nachhaltigkeit und Luftfahrt optimal einbringen."

Der Flughafen, eine Stunde östlich von Helsinki gelegen, sei auf nachhaltige Luftfahrt ausgelegt, sagt Korjula. "Das Geschäftsmodell von Evia Aero passt perfekt zu den Zielen von Redstone Aero und Helsinki-East Aerodrome, wo wir neue nachhaltige und effektive Geschäftsmodelle unter Verwendung der modernsten Technologien entwickeln." Diese könnten auch auf anderen Flughäfen und Flugplätzen eingesetzt werden und ermöglichten neue Flugverbindungen mit Flugzeugen geeigneter Größe, um den Reisebedarf zu decken.

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