Die Geschäftslage in der bremischen Wirtschaft hat sich im Herbst weiter eingetrübt. Die meisten Unternehmen bewerten die Lage negativ, heißt es im jüngsten Konjunkturreport der Handelskammer. Auch die Erwartungen an die Geschäfte der kommenden zwölf Monate hätten sich weiter verschlechtert und sorgten bei den Unternehmen für zurückhaltende Investitions- und Personalpläne. An der Quartalsumfrage haben sich 468 Unternehmen aus dem produzierenden Gewerbe, aus Handel und Dienstleistungen im Land Bremen beteiligt.
Vor allem im Baugewerbe, im Einzelhandel sowie im Groß- und Außenhandel wird die aktuelle Geschäftslage deutlich schlechter bewertet als noch im Sommer. Die bremische Industrie registriert im In- und Ausland erneut einen rückläufigen Auftragseingang und beurteilt den Auftragsbestand als zu gering. In der Hotellerie und Gastronomie hat der Sommer für verbesserte Geschäfte gesorgt. Der Handelskammer-Konjunkturindikator sinkt um 13 auf 77 Punkte und liegt im Vergleich zum Durchschnitt der letzten
zehn Jahre (103 Punkte) auf sehr niedrigem Niveau.
„Die negative Bewertung der laufenden Geschäfte zeigt, dass die Krise in der bremischen Wirtschaft angekommen ist", sagt Handelskammer-Hauptgeschäftsführer Matthias Fonger. Die negativen Erwartungen und die Investitionszurückhaltung sprächen gegen eine schnelle Erholung. "Die Unternehmen leiden unter den zunehmenden Arbeitskosten sowie unter der Entwicklung der Energie- und Rohstoffpreise", so Fonger. Nötig sei jetzt ein Abbau der "überbordenden bürokratischen und finanziellen Belastungen der Wirtschaft" in Deutschland insgesamt wie auch in Bremen.