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Tourismus Bremen legt bei Städtereisen wieder zu

Die Bremer Hoteliers zeigen sich derzeit zufrieden angesichts der steigenden Zahl an Touristen, die in die Hansestadt kommen. Wo kommen sie her und wie lange bleiben sie im Durchschnitt?
31.07.2023, 05:00 Uhr
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Bremen legt bei Städtereisen wieder zu
Von Florian Schwiegershausen

 Die Touristen kehren nach Bremen zurück. Das ist nicht nur an den zahlreichen Reisegruppen zu erkennen, die in diesen Tagen mit einem Fremdenführer über den Marktplatz und durch die Böttcherstraße laufen. Auch die Bremer Hotels könnten das bestätigen, sagt Nathalie Rübsteck, Hauptgeschäftsführerin des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga): „Die Hoteliers sind derzeit eigentlich ganz zufrieden. Sie berichten uns von vielen Touristen aus Skandinavien, die momentan in die Stadt kommen. Die zeigen auch eine gewisse Preisbereitschaft.“ Das bedeute, dass die skandinavischen Gäste auch höherpreisige Hotels und Restaurants besuchen. Rübsteck begründet das damit, dass etwa schwedische Touristen auch in der Heimat höhere Preise gewöhnt seien.

Doch die Bremer Hoteliers haben nicht nur einen Anstieg der Gäste aus Skandinavien registriert, auch aus Deutschland kämen mehr Touristen. Da am vergangenen Wochenende auch die Sommerferien in Baden-Württemberg und Bayern gestartet sind, rechnet die Branche für den August mit steigenden Übernachtungszahlen von deutschen Gästen.

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Aktuelle Zahlen von Juni und Juli hat die Bremer Touristik-Zentrale (BTZ) noch nicht vorliegen. Aber die Zahlen aus dem ersten Quartal zeigen, das Bremen wieder mehr in den Reisefokus gerät. So übernachteten laut Statistischem Landesamt von Januar bis April 46 Prozent mehr Gäste in der Hansestadt als im gleichen Zeitraum 2022. In absoluten Zahlen waren das knapp 329.000 Gäste.

80 Prozent der Gäste kamen aus Deutschland. Die wichtigsten Auslandsmärkte seien von Januar bis April die Niederlande, Großbritannien und die USA gewesen. „Danach kommen Dänemark und Frankreich“, so BTZ-Sprecherin Maike Bialek. Die Gäste blieben im Schnitt zwei Nächte in der Stadt. In der Rangliste der Übernachtungen in der Hansestadt lagen im vergangenen Jahr die Gäste aus den Niederlanden vorne, gefolgt von Dänemark und Großbritannien. Auf den ersten zehn Plätzen sind außerdem noch die USA, Frankreich, Schweden, Polen, die Schweiz, Belgien und Spanien zu finden.

Werbung mit Bremen-Mobil an der Nordseeküste

Hinzu kommen die Tagestouristen, sie machen die größte Zahl aus. „Das sind fast 30-mal mehr als die Übernachtungsgäste“, stellt Bialek fest. Auch hier kommt der überwiegende Teil aus Deutschland. Um sie alle für die Hansestadt zu begeistern, hatte die Wirtschaftsförderung im vergangenen Herbst eine neue Werbekampagne mit dem Slogan „Mehr als Märchen“ auf den Weg gebracht. Dazu sind auf den Motiven Stabreim-Dreiklänge wie „Unesco, Universum, Übersee“ oder „Clubs, Klassik, Knipp“ zu lesen. Zuvor schaltete die BTZ von Juni bis August auch Plakate in Hamburg, Köln und anderen Städten, um gezielt Besitzer eines Neun-Euro-Tickets anzusprechen.

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Für die Werbeoffensive, die bis zum Jahresende läuft, stehen 2,6 Millionen Euro zur Verfügung. Sie stammen aus dem Bremen-Fonds zur Abmilderung der Corona-Folgen. Aus diesen Mitteln wurde auch ein „Bremen-Fan-Mobil“ finanziert. Das ist in diesen Wochen im Nordwesten unterwegs und soll bevorzugt die Ferienorte an der Nordseeküste ansteuern, um Touristen zu Tagesausflügen in die Hansestadt locken. So soll besonders an Schlechtwetter-Tagen ein Besuch in der Hansestadt als Alternative für einen Ferientag am Strand dienen.

Der Wunsch nach mehr Fachmessen

Während die Touristenzahlen wieder steigen, beobachtet die Branche eine andere Entwicklung mit Sorge. Laut Dehoga-Hauptgeschäftsführerin Rübsteck führen nach wie vor weniger Dienstreisen an die Weser als vor der Corona-Pandemie. „Es fehlen immer noch die Geschäftsreisenden. Da sind die Übernachtungszahlen noch lange nicht auf dem Niveau, wie man es noch aus dem Jahr 2019 kennt, also dem Jahr vor Ausbruch der Pandemie“, erklärt Rübsteck. So habe die Auslastung aller Übernachtungsbetriebe in Bremen im vergangenen Jahr laut Bremer Touristik-Zentrale bei 43 Prozent gelegen.

Bei Fachmessen wie zum Beispiel die Logistikmesse „Breakbulk“ in den Jahren 2018 oder 2019 reichten zum Teil die Hotelkapazitäten in Bremen nicht aus, Besucher mussten auf Unterkünfte im Umland ausweichen. Entsprechend der Nachfrage zogen damals auch die Preise für ein Hotelzimmer an. Dieser Effekt sei auch in anderen Städten mit bedeutenden Messen seit Jahren zu beobachten, heißt es.

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