Die Wirtschaft in Bremen blickt weiterhin mit Sorgen in die Zukunft. Die Geschäftserwartungen fallen der Konjunkturumfrage der Handelskammer zufolge zwar deutlich weniger negativ aus als zuletzt – insgesamt bleiben die Aussichten aber noch verhalten. Das gilt besonders für den Groß- und Außenhandel: Die Negativmeldungen überwiegen hier spürbar. Der Konjunkturindikator liegt derzeit in Bremen und Bremerhaven unter dem Mittelwert der vergangenen zehn Jahren. Das Geschäftsklima hat sich im Frühjahr noch nicht erholt.
Rund 300 Betriebe an Umfrage beteiligt
Insgesamt beteiligten sich am Stimmungsbild der Handelskammer rund 300 Betriebe aus Produktion, Handel und Dienstleistungen in Bremen und Bremerhaven. Am positivsten gestimmt sind derzeit mit Abstand die Kreditinstitute: sowohl aufgrund der gegenwärtigen als auch der erwarteten Geschäftslage. In der Industrie hellt sich die Stimmung ebenfalls auf – die Geschäftsaussichten sind zuversichtlich.
Trotz der in der Summe noch negativ Geschäftserwartungen gibt es laut dem Hauptgeschäftsführer der Handelskammer auch positive Anzeichen für die kommenden Monate. "So zeigen die Unternehmen insgesamt wieder eine leicht zunehmende Investitionsbereitschaft", äußerte sich Matthias Fonger zum Konjunkturreport zum Frühjahr, "und in der stark von der Auslandsnachfrage abhängigen bremischen Industrie sind die Exporterwartungen deutlich gestiegen." Angesichts der hohen Bedeutung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit sei es wichtig, die industrielle Produktion im Land "wo immer es möglich ist" zu stärken. Die Unternehmen dürften nicht unter "unnötigen Belastungen" leiden.
Welche Risiken die Betriebe sehen? In Bremen sorgen die Unternehmen gerade vor allem die Rahmenbedingungen, der Fachkräftemangel sowie die Energie- und Rohstoffpreise. Zudem wird die Inlandsnachfrage kritischer beurteilt. In Bremerhaven beschäftigen die Betriebe auch weiterhin vor allem die Kosten für Energie und Rohstoffe – mit Abstand das größte Geschäftsrisiko aus Sicht der Unternehmer in der Seestadt.