Mit einem Bilderbuchstart vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana hat eine Ariane-5-Rakete am Dienstagabend drei Satelliten ins All befördert, darunter den ersten europäischen Meteosat-Wettersatelliten der dritten Generation. Knapp 40 Minuten nach dem Start setzte die in Bremen gebaute Oberstufe der Rakete die Satelliten im Orbit ab; alle drei sollen auf einer geostationären Umlaufbahn in 36.000 Kilometern Höhe um die Erde kreisen.
Die Nutzlast von 10,97 Tonnen war nach Angaben der Betreibergesellschaft Arianespace die zweitschwerste, die eine Ariane 5 jemals ins All befördert hat. Zuerst wurden zwei Kommunikationssatelliten für den US-Anbieter Intelsat ausgesetzt. Kurz darauf konnten auch die Europäische Weltraumbehörde Esa und der Wettersatellitenbetreiber Eumetsat aufatmen: Ihr neuer MTG-I1 wurde ebenfalls exakt auf Kurs gebracht.
Die dritte Generation der Meteosat-Wettersatelliten soll in den kommenden Jahren die derzeit im All kreisende zweite Generation ablösen und die Wettervorhersagen und Unwetterwarnungen verbessern helfen. Insgesamt sollen sechs MTG-Satelliten zeitlich versetzt ins All geschossen werden, um die lückenlose Beobachtung des Wettergeschehens in den kommenden 20 Jahren sicherzustellen. Zum Herstellerkonsortium gehört der Bremer Satellitenbauer OHB; in Bremen werden die Satellitenplattformen gebaut und ein Teil der Instrumente eingesetzt.
Für die Ariane 5 war es der drittletzte Start; im kommenden Jahr sind nur noch zwei weitere Flüge geplant. Die letzte Oberstufe aus Bremen wird kommende Woche ausgeliefert. Dann soll das Nachfolgemodell Ariane 6 die Arbeit übernehmen. Der mehrfach verschobene Erstflug ist für Ende 2023 geplant.