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Verband deutscher Unternehmerinnen Mit Kunst ins neue Jahr

Frauenkarrieren fördern - das hat sich Birgit van Aken zur Aufgabe gemacht. Wo es bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie noch hapert und was sich gesellschaftlich ändern muss.
29.01.2019, 14:21 Uhr
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Mit Kunst ins neue Jahr
Von Olga Gala

Birgit van Aken hat eigentlich immer viel zu tun. Die 54-Jährige ist Vorsitzendes des Landesverbandes Bremen-Weser-Ems der deutschen Unternehmerinnen (VDU) sowie Finanzplanerin und Gesellschafterin bei der Finanzberatungsagentur Plansecur. Am kommenden Dienstag lädt der VDU Interessentinnen und Mitglieder zur Jahresauftaktveranstaltung ein. Das Besondere: Die Geschäftsfrauen treffen sich im Gerhard-Marcks-Haus. Dort sind in diesem Jahr mehrere Ausstellung zu professionell arbeitenden Bildhauerinnen, die seien im gewissen Sinne ja auch Unternehmerinnen, zu sehen. „Für uns ist es ein super Auftakt, mit Kultur zu beginnen“, sagt van Aken. Zwar bildeten Wirtschaft und Politik die Schwerpunkte des Verbandes, doch auch Kultur sei ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für Bremen.

Die 54-Jährige übernahm vor 1,5 Jahren den Landesvorsitz und setzt sich seitdem dafür ein, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu stärken. Zwar gebe es positive Einzelbeispiele, das sei aber auch schon vor 25 Jahren der Fall gewesen. „In dem Moment der Familiengründung werden Frauen häufig in ihrer Karriere zurückgeworfen“, sagt die Geschäftsfrau, die selbst drei erwachsene Kinder hat. Als sie klein waren, kümmerten sich ihr damaliger Mann und sie gemeinsam um den Nachwuchs. Immer wieder hielten anderen van Aken ihre Berufstätigkeit vor, betitelten sie auch mal als Rabenmutter: „Das ist 20 Jahre her, aber ich glaube nicht, dass es sich großartig verändert hat.“ Mangelnde Akzeptanz für andere Lebenswege gebe es noch heute. „Man gönnt der anderen ihren Weg nicht“, sagt van Aken. Das müsse sich dringend ändern: „Ich habe manchmal das Gefühl, es hat sich wenig getan in Bezug auf Solidarität unter Frauen.“ Jede Frau sollte für sich selbst entscheiden können, wie sie ihr Leben organisiert. Auch die genaue Planung der zukünftigen Eltern müsste sich noch verbessern. Oft würden entscheidende Fragen wie die Kinderbetreuung und der jeweilige berufliche Einsatz erst zu spät diskutiert. Im Vergleich zu der Zeit ihrer eigenen Familienphase, sieht van Aken jedoch auch positive Entwicklungen: „Von staatlicher Seite sind viele Rahmenbedingungen geschaffen worden, auch wenn man sagen kann: Es geht noch besser.“

Eine der Aufgabe des VDU sei es, Frauen zu fördern. Junge Unternehmerinnen sollen vor allem vom Kontakt mit erfahrenen Geschäftsfrauen profitieren und Hilfe finden, etwa bei Problemen der Personalführung oder rechtlichen Fragen. „Männernetzwerke sind viel normaler“, sagt van Aken. „Mein Ziel ist es, auch junge Unternehmerinnen anzusprechen, sie zu bestärken und ihnen Austauschmöglichkeiten zu bieten.“ Sie möchte Frauen motivieren, sich zu vernetzen, auf ihre Stärken zu konzentrieren und Verantwortung in Führungspositionen zu übernehmen. Umso mehr freut van Aken die Wahl von Janina Marahrens-Hashagen zur neuen Präses der Handelskammer. Erstmals steht nun eine Frau an der Spitze der Bremer Kaufleute. Für van Aken ist das eine zeitgemäße Entscheidung: „Das ist ein sehr gutes Zeichen. Ich wünsche mir, dass aufgrund von Qualifikation und in diesem Fall auch langjähriger Erfahrung, solch ein Schritt vollzogen wird.“

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