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Nach Arbeitgeberangebot IG Metall bereitet Warnstreiks vor

Die IG Metall Küste ist dabei, Warnstreiks in der nordwestdeutschen Metall- und Elektroindustrie vorzubereiten. Für die IG Metall ist das Angebot einer Einmalzahlung seitens der Arbeitgeber zu wenig.
27.10.2022, 12:39 Uhr
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IG Metall bereitet Warnstreiks vor
Von Florian Schwiegershausen

Bei den Tarifverhandlungen für die 130.000 Beschäftigten in der nordwestdeutschen Metall- und Elektroindustrie liegt ein Angebot vor. Die Arbeitgeber boten am Donnerstag bei den Gesprächen in Bremen eine Einmalzahlung in Höhe von 3000 Euro für jeden Beschäftigten an. Dabei soll es um die sogenannte steuerfreie Inflationsausgleichsprämie gehen, die zuvor Bundestag und Bundesrat so beschlossen hatten.

Außerdem fordern die Arbeitgeber eine Tariflaufzeit von 30 Monaten. Eine konkrete Prozentzahl, um wieviel die Löhne steigen sollen, machte die Nordmetall-Verhandlungsführerin Lena Ströbele nicht. Angesichts der anzunehmenden Rezession hätten die Arbeitgeber für den kommenden Tarifvertrag mehr Flexibilität bei den absoluten Lohnerhöhungen - man müsse die Situation der verschiedenen Unternehmen besser berücksichtigen. Ströbele sagte außerdem, dass es die Verhandlungen einfacher machen würde, hätte man sich in Berlin bereits auf die Modalitäten für einen Gaspreis- und Strompreisdeckel geeinigt.

Für die IG Metall Küste ist dieses Angebot inakzeptabel. Sie bereitet nun Warnstreiks vor. Denn am Freitag um Mitternacht endet die Friedenspflicht. Von da an darf die Gewerkschaft zu Warnstreiks aufrufen. Welche Betriebe in Bremen, dem nordwestlichen Niedersachsen, Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern betroffen sein werden, wird wohl im Laufe des Freitags bekannt werden.

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Bereits vor dem Gespräch zwischen Nordmetall und IG Metall im Bremer Pentahotel in der Vahr gingen Beobachter nicht davon aus, dass es bereits an diesem Donnerstag zu einer Einigung kommen werde. Die Gewerkschaft fordert für die 130.000 Beschäftigen acht Prozent mehr Gehalt bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Der Bezirksleiter der IG Metall Küste, Daniel Friedrich, sagte dem WESER-KURIER bereits im Interview vorab, dass eine Einmalzahlung nicht ausreiche: "Das Geld einer Einmalzahlung ist schnell ausgegeben. Da braucht es auch eine Erhöhung in den Entgelttabellen."

Bei den ersten beiden Gesprächen zuvor in Bremen und Hamburg hatten die Arbeitgeber bisher kein Angebot gemacht. An diesem Donnerstag setzen außerdem Arbeitgeber und Gewerkschaft in den Bezirken Mitte, Bayern und Baden-Württemberg ebenso ihre Gespräche fort. Bei den Tarifverhandlungen ist es eigentlich so, dass ein Bezirk den Pilotabschluss macht, den die anderen Bezirke so übernehmen werden. Bei diesen Tarifverhandlungen ist bisher noch nicht klar, wer dieses Mal diese Pilotfunktion haben wird - der Bezirk Küste war es zumindest nicht in den vergangenen Jahren.

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Außerhalb der Tarifverhandlungen hatte der Flugzeugbauer Airbus seinen Beschäftigten in Deutschland, Frankreich und Spanien eine Sonderzahlung von 1500 Euro versprochen. Die sollen unabhängig vom Ausgang der Tarifverhandlungen gezahlt werden. Inwiefern sich diese Prämie nun mit den tariflichen steuerfreien 3000 Euro ins Gehege kommen, ist noch nicht geklärt.

Die Verhandlungsführer vom Arbeitgeberverband Nordmetall und der IG Metall werden nun in ihren Bezirken und in ihren bundesweiten Gremien ausloten, bei welchem Angebot man zu einer Einigung kommen könnten. Das nächste Treffen von Nordmetall und IG Metall, soll am Donnerstag, den 10. November, also gut in zwei Wochen stattfinden.

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