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Nordsee-Tourismus-Report Dänemark macht Deutschland Konkurrenz

Die Konkurrenz für die deutsche Nordsee-Region wächst, vor allem Dänemark wird als Urlaubsziel immer attraktiver, hat der Nordsee-Tourismus-Report herausgefunden. Was Dänemark besser macht als Deutschland.
29.09.2023, 05:00 Uhr
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Dänemark macht Deutschland Konkurrenz
Von Marc Hagedorn

Der Urlaub an der Nordsee ist weiterhin beliebt. „Die deutsche Nordsee-Region darf sich aber nicht auf ihre Stammgäste verlassen“, warnt Holger Herweg, Vorstandsvorsitzender der Oldenburger Pathfinding AG, die nach 2022 zum zweiten Mal den Nordsee-Tourismus-Report in Auftrag gegeben hat. Demnach halten viele Urlauber den Nordseeinseln und den Küstenorten im Moment zwar noch die Treue. Aber die Gastgeber müssen in Zukunft mehr als bisher dafür tun, damit das so bleibt.

Die Anforderungen der Urlauber wandeln sich. Die Konkurrenz wächst, vor allem Dänemark und die Niederlande werden für deutsche Urlauber immer attraktiver. Die Digitalisierung muss weiter voranschreiten, und nicht zuletzt der Fachkräftemangel könnte sich negativ auf die Attraktivität der deutschen Nordsee-Region auswirken. Das sind die wichtigsten Ergebnisse des Reports, für den deutschlandweit knapp 7500 Personen befragt worden sind, darunter rund 2700, die in den vergangenen zweieinhalb Jahren einen Nordsee-Urlaub gemacht haben oder ihn planen.

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Sylt oder Langeoog, Bremerhaven oder Cuxhaven, St. Peter-Ording oder Bensersiel – Nordsee-Reisende haben viele Möglichkeiten. Der durchschnittliche Urlauber in Niedersachsen und Schleswig-Holstein ist 48 Jahre alt, er kommt eher zu zweit und gehört zur Gruppe derer, denen ein Haushaltsnettoeinkommen von unter 4000 Euro zur Verfügung steht. Er ähnelt damit dem klassischen deutschen Niederlande-Urlauber, unterscheidet sich aber von denjenigen, die es vermehrt nach Dänemark zieht.

Die Dänemark-Urlauber kommen aus dem Kerngebiet der deutschen Nordsee-Urlauber, also Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Niedersachsen, allerdings sind sie deutlich jünger und finanziell besser aufgestellt.

Knapp die Hälfte von ihnen hat ein Haushaltsnettoeinkommen, das über 4000 Euro liegt. Auch leben in diesen Haushalten häufiger Kinder. Vor allem im Hinblick auf Familienfreundlichkeit und Naturerlebnissen sehen die Reisenden Dänemark und die Niederlande im Vorteil. Dänemark punktet nach Einschätzung der Befragten außerdem mit Naturverbundenheit und Erholung. Am ehesten mithalten kann die deutsche Nordsee-Region beim Preis-Leistungs-Verhältnis und der Kundenorientierung. Allerdings haben die deutschen Inseln und Küstenorte hier noch Potenzial, vor allem bei der Digitalisierung.

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Schon heute buchen fast sieben von zehn Gästen ihren Nordsee-Urlaub online. „Außerdem werden Themen wie nachhaltige Mobilität und regionale Produkte eine stärkere Rolle bei der Auswahl des Urlaubsortes spielen“, sagt Herweg. Hier könnte die Region mit entsprechenden Angeboten künftig punkten, heißt es. Noch reisen fast acht von zehn Urlaubern mit dem Auto an. Aber die Zahl der Bahnreisenden wächst, ein Grund dafür dürfte das neue Deutschland-Ticket sein. Ohne gut ausgebaute Radwege, funktionierende Carsharing-Konzepte und eine flächendeckende Ladeinfrastruktur für E-Autos wird es in Zukunft nicht mehr gehen.

Nicht zu unterschätzen ist laut Report der Fachkräftemangel. Fast die Hälfte der Befragten gibt an, dass sie ihn schon zu spüren bekommen hat, vor allem in der örtlichen Gastronomie und etwas weniger in den Hotels. Dabei sind die Inseln noch stärker betroffen als das Festland. Hier, so schlussfolgert der Report, seien neue Strategien gefragt, um mehr Menschen für die Arbeit in der Region zu begeistern. 41 Prozent der Befragten halten Work & Travel für interessant.

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