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Kommentar zum Kreuzfahrt-Ranking Sauberes Reisen muss mehr gefördert werden

Weil Flüssigerdgas (LNG) nur eine Brückentechnologie ist, muss auch die Forschung nach alternativen Antrieben beschleunigt werden. Das benötigt die Schifffahrt insgesamt, meint Peter Hanuschke.
21.08.2018, 22:38 Uhr
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Sauberes Reisen muss mehr gefördert werden
Von Peter Hanuschke

Zum achten Mal hat der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) bewertet, wie Kreuzfahrtschiffe in puncto Abgasreinigung oder schadstoffarme Treibstoffe abgeschnitten haben. Es war bislang immer so, dass in den Augen der Umweltschützer nur ganz wenige zumindest in Ansätzen den richtigen Weg eingeschlagen haben. Das war auch beim aktuellen Kreuzfahrt-Umwelt-Ranking nicht anders – mit einer Ausnahme: Für das neue Kreuzfahrtschiff „Aida Nova“, das am Dienstagabend das Dock der Papenburger Meyer-Werft verlassen hat, gab es dieses Mal sogar Lob.

Denn es ist das weltweit erste Kreuzfahrtschiff, das ausschließlich mit Flüssigerdgas (LNG) betrieben wird. LNG gilt momentan als der umweltschonendste Treibstoff. Der Nabu sprach in diesem Zusammenhang sogar von Trendwende und einem Riesenschritt nach vorn. Das war vielleicht etwas zu viel Euphorie, aber der Öko-Verband sieht sich offenbar bestätigt, dass das jahrelange Kritisieren der Branche etwas bewirkt hat.

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Es ist immerhin ein Anfang. Das weiß auch der Nabu: Denn immer noch sind zu viele Schiffe ohne moderne Abgastechnik oder emissionsarmen Treibstoff unterwegs. Und für die Umweltschützer ist es deshalb ein Skandal, dass auch 2018 noch Schiffe auf den Markt gekommen sind, die noch mit Schweröl angetrieben werden. Aus Sicht des Umweltverbands sind es die deutschen Reedereien Aida, Hapag-Lloyd und Tui, die den Takt vorgeben in Sachen Umweltschutz.

Sie machen mehr, als die Gesetze vorschreiben. Dieses Engagement ist löblich, bedeutet aber nicht, dass diese Vorreiterrolle viele Nachahmer findet. Schließlich funktioniert das Geschäft auch so: Die Branche boomt weltweit, die Kreuzfahrtschiffe aller Reedereien müssen sich nicht über mangelnde Nachfrage beklagen.

Und da es vielen Kreuzfahrtgästen offenbar egal ist, ob sie mit einer Dreckschleuder unterwegs sind oder nicht, muss da eben nachgeholfen werden: Es müssen noch weiterreichende Gesetze her. Und weil LNG nur eine Brückentechnologie ist, muss außerdem die Forschung nach alternativen Antrieben beschleunigt werden. Das benötigt die Schifffahrt insgesamt.

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