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Demonstration vor dem Wirtschaftsministerium in Hannover Schlecker-Mitarbeiter fordern Transfergesellschaft

Schlecker-Mitarbeiter fordern Transfergesellschaft
11.06.2012, 13:27 Uhr
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Von Marc Wichert Und

JAN–HENRICK PETERMANN

Hannover. Nach dem endgültigen Aus für die insolvente Drogeriemarktkette Schlecker haben gestern Hunderte Mitarbeiter Niedersachsens Wirtschaftsminister Jörg Bode zur Rede gestellt. Sie verlangten von dem FDP-Politiker, eine neue Initiative zur Gründung einer Transfergesellschaft zu starten. „Das ist nach wie vor eine vernünftige Lösung, um Zeit zu gewinnen. Wir fordern Sie auf, das Möglichste zu tun“, sagte Verdi-Landeschef Detlef Ahting bei einer Demonstration vor dem Wirtschaftsministerium in Hannover.

Eine Auffanggesellschaft könne von Nutzen sein, um die Betroffenen weiterzuqualifizieren und die Risiken für Investoren zu senken, argumentierte der Gewerkschafter. „Wir haben uns auch an den Ministerpräsidenten gewandt. Das muss jetzt Chefsache werden.“

Bode verteidigte die Haltung der schwarz-gelben Landesregierung, dass die Schlecker-Frauen auch ohne direkte staatliche Hilfe Chancen bei der Vermittlung durch die Bundesagentur für Arbeit (BA) hätten: „Es ist immer zu bedauern, dass Unternehmen in der Marktwirtschaft auch mal scheitern können. Wenn diese Fälle eintreten, müssen wir alles daran setzen, dass die Betroffenen möglichst eine neue Perspektive bekommen – und zwar so schell wie möglich.“ Ziel sei es, über die BA Jobs, Umschulungen und Weiterbildungen anzubieten. Viele Teilnehmer reagierten mit Kopfschütteln, Pfiffen und Buh-Rufen. „Wenn Sie gehandelt hätten, müssten wir heute hier nicht stehen, und 20000 Frauen hätten noch einen Job“, sagte Verdi-Experte Heiner Schilling. Etwa 13200 Schlecker-Beschäftigte haben bundesweit ihren Job verloren. In Niedersachsen und Bremen waren rund 1100 Mitarbeiter von einer ersten Kündigungswelle betroffen, nun könnten weitere 1300 hinzukommen.

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