Eine Fläche ausweisen, dazu eine Zufahrtsstraße mit Anbindung an die Autobahn teeren – das war's. Jahrzehntelang mag das gereicht haben, um Unternehmen so einen attraktiven Standort bieten zu können. Doch diese Wirtschaftspolitik ist längst überholt – nicht erst seit gestern. Die sogenannten weichen Standortfaktoren wie Schulangebote haben längst einen Härtegrad erreicht, der für manche Region zum Problem werden kann.
Für Unternehmen ist es immer entscheidender, ob die Rahmenbedingungen insgesamt stimmen. Gute Standortpolitik für ansiedlungswillige und ansässige Unternehmen zeichnet sich längst durch ressortübergreifendes Handeln aus: Natürlich muss Politik die Weichen für erforderliche Gewerbefläche stellen und die nötige Infrastruktur schaffen. Doch Regionen und Städte, die nur ein spärliches Kultur- und Freizeitangebot oder ein schlechtes Image haben, was das Angebot von Kitas und Schulen angeht, werden es immer schwieriger haben, attraktiv genug für Unternehmen zu sein.
Denn Fachkräfte sind auf dem Markt gefragt. Und wer die Wahl hat, der arbeitet lieber dort, wo er ein besseres Gesamtpaket bekommt. Dass in diesem Zusammenhang Bremens Bildungspolitik häufiger schlechter abschneidet als anderswo, ist nicht neu. Neu wäre es, wenn sich da etwas ändern würde. In diesem Fall wäre Abgucken erlaubt und erwünscht.