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SWB feiert Abschluss "Meilenstein für die Wärmewende in Bremen"

Eine Riesenbaustelle mitten durch die Stadtteile: Die SWB hat zweieinhalb Jahre an der Fernwärmeverbindungsleitung gebaut. Wie geht es dann weiter mit der Bremer Wärmewende?
16.10.2024, 16:10 Uhr
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Von Lisa Schröder

Der Startschuss für Fernwärme aus der Leitung soll bald fallen. Insgesamt zweieinhalb Jahre haben die Arbeiten der SWB an der Verbindung gedauert – ein komplexes Vorhaben. Schließlich mussten 7,5 Kilometer Leitung teils mitten durch die Stadtteile Horn, Schwachhausen und Vahr verlegt werden.

In dieser Woche feierte der Bremer Energieversorger den Abschluss der Arbeiten. Im November sind letzte Tests vorgesehen, im Anschluss soll die Leitung Wärme in die Häuser bringen. „Wir sind stolz, dieses für die Bremer Wärmeversorgung wichtige Großprojekt erfolgreich abgeschlossen zu haben", äußert sich der Vorstandssprecher der SWB Karsten Schneiker. Die Fernwärmeverbindungsleitung sei ein "Meilenstein für die Wärmewende in Bremen". Insgesamt habe man mehr als 100 Millionen Euro investiert.

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Warum ist das Projekt notwendig?

Die SWB will in den nächsten Jahren weitere Gebiete mit Fernwärme versorgen aus der Abfallverbrennungsanlage unweit des Technologieparks. Die Leitung macht das möglich. Sie verbindet die Fernwärmegebiete Horn-Lehe/Universität und Bremen-Ost zu einem großen Wärmenetz. Der Ausstoß von CO2 kann auf diesem Weg reduziert werden. Bisher kam die Wärme für den Bremer Osten vor allem aus dem Kohlekraftwerk in Hastedt – das heute nicht mehr in Betrieb ist. Die Energie liefern in Zukunft das Müllheizkraftwerk über die Fernwärmeleitung sowie das Blockheizkraftwerk. Aus Sicht der SWB ist der Kohleausstieg nur durch die beiden Säulen möglich gewesen.

Wenn Abfall verbrannt wird, entstehen dabei auch Emissionen. Die SWB spricht dennoch von „klimaneutraler Wärme aus dem Müllheizkraftwerk“. Das ist Sprecher Niklas Oberbach zufolge korrekt: Auf Grundlage des Wärmeplanungsgesetzes werde Wärme, die bei Müllverbrennung entstehe, als „unvermeidbare Abwärme“ definiert und dürfe als klimaneutral bezeichnet werden. Umweltverbände kritisieren derweil die Gleichsetzung mit den Erneuerbaren.

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Wie liefen die Arbeiten ab?

Von der Blockstation am Hochschulring bis zum Heizwerk in der Vahr sind 7,5 Kilometer Leitung verlegt worden. Fast 150 Menschen waren auf den Baustellen im Einsatz. Komplikationen traten dabei hier und da auf. In der H.-H.-Meier-Allee musste Wesernetz nachbessern: Das Amt für Straßen und Verkehr stellte zuvor Mängel fest. Die Tochter der SWB musste die Straße erneut aufreißen. Für einige Geschäftsleute vor Ort war die Baustellenzeit mit heftigen Umsatzeinbußen verbunden.

Das Projekt sei in der Stadt, so Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD), deutlich sichtbar und spürbar gewesen. Der Bau der Fernwärmverbindungsleitung zeige dabei exemplarisch, "vor welchen Herausforderungen wir stehen – vor allem, weil die Arbeiten naturgemäß nicht nur mit riesigen Investitionen, sondern auch mit massiven Einschränkungen für Anwohner und Anlieger, Geschäftsleute und Gewerbetreibende verbunden sind". Eine klimafreundliche Wärmeversorgung sei in einer dicht bebauten Stadt ohne Fern- und Nahwärmenetze jedoch nur schwer denkbar.

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Wie geht es nun weiter?

„Fernwärme wird für die künftige klimafreundliche Wärmeversorgung in der Stadt eine sehr viel wichtigere Rolle einnehmen als heute", sagt Bremens Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft Kathrin Moosdorf (Grüne). Das Projekt der SWB sei der Anfang für "unseren Weg in eine klimaneutrale Zukunft". In den kommenden Monaten werde man im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung mit der SWB intensive Gespräche führen, um die weiteren Schritte zum Ausbau der Nah- und Fernwärmeversorgung zu konkretisieren.

Was passiert derzeit in den Leitungen?

Im Februar 2022 begann das Projekt der SWB. In diesem Sommer konnten die Bauarbeiten abgeschlossen werden. "Seither fließt Wasser durch die Leitung, jedoch zunächst zum Spülen und für Testfahrten", heißt es vom Energiekonzern. Schrittweise sei die Temperatur erhöht worden. Schon bald soll die Fernwärmeverbindungsleitung richtig im Einsatz sein.

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