Der Bremer Energieversorger SWB schaut auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Den Gewinn vor Zinsen und Steuern verdreifachte das Unternehmen auf knapp 196 Millionen Euro gegenüber 65 Millionen Euro in 2015.
Das Unternehmen konnte seinen Umsatz auf 1,33 Milliarden Euro steigern gegenüber knapp 1,28 Milliarden Euro im Vorjahr. "Was diesen Gewinn angeht, ist es das erfolgreichste Jahr seit Bestehen der SWB", sagte Finanzvorstand Timo Poppe am Dienstag bei der Vorstellung der Zahlen. Das gute Ergebnis ist auch ein Resultat der abgeänderten Betriebsrenten. Dadurch kann das Unternehmen eine Summe in Höhe von 90 Millionen Euro einsparen, was sich nun positiv in der Bilanz niederschlägt. Entsprechend kann die SWB dem Mutterkonzern EWE eine Dividende in Höhe von 41 Millionen Euro überweisen.
Umstellung von Low-Gas auf High-Gas
Aktuell ist die SWB dabei, alles für die Umstellung von Low-Gas auf High-Gas (kurz L-Gas und H-Gas) vorzubereiten. Dazu sind insgesamt 400.000 Hausbesuche notwendig. 28.000 seien bisher geschafft. Momentan sind rund 60 Monteure unterwegs. Zum 20. Juni soll zum ersten Mal das Gas mit dem höheren Brennwert ins Netz eingeleitet werden.
In Zukunft sind außerdem viele Investitionen in Stromkabel notwendig, da viele davon 50 Jahre und älter sind und laut Poppe dringend einer Erneuerung bedürfen. Durch die zunehmende dezentrale Stromerzeugung, beispielsweise durch Mieterstrom, wie ihn die Bremer Gewoba betreibt, seien außerdem Investitionen in die Digitalisierung und vernetzte Datensysteme notwendig.
Ermittlungen des Bundeskartellamtes
Zu den Wasserpreisen in Bremen, wegen der das Bundeskartellamt gerade gegen die SWB ermittelt, sagte der Vertriebsvorstand Frank Priewe: "Dieses Verfahren haben wir selbst im Jahre 2014 angeschoben, als die Wasserpreise angestiegen sind." Nun hätte es die Bonner Behörde wieder aufgenommen. Priewe sagte: "Wir begleiten das proaktiv und gehen davon aus, dass die Ermittlungen bis Jahresende abgeschlossen sind und dann erst das Verfahren eröffnet wird." Es werde also noch einige Zeit benötigen, bis das Kartellamt hier zu einem abschließenden Ergebnis kommt. Zuerst hatte der WESER-KURIER über die Ermittlungen berichtet.