Die Tarifverhandlungen beim US-Snackherstellers Mondelez sind auch in der vierten Verhandlungsrunde ohne Ergebnis geblieben. Die Unternehmensführung und die Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten (NGG) konnten sich nicht auf eine Gehaltserhöhung für die rund 350 Beschäftigten der in Bremen ansässigen Deutschland-Zentrale von Mondelez einigen. Die NGG hält die Tarifverhandlungen damit für gescheitert.
Für die Beschäftigten des Mondelez-Werkes in Fallingbostel hatten die Tarifparteien vor knapp sechs Wochen einen neuen Tarifvertrag unterschrieben. Er sieht eine Gehaltserhöhung von 7,5 Prozent sowie eine steuerfreie Einmalzahlung von 1500 Euro vor, das Ganze bei einer Laufzeit von einem Jahr. Auf dieser Grundlage hatte man bei der NGG auch für die in Bremen ansässige Zentrale der DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) mit einer Einigung in der vierten Verhandlungsrunde gerechnet.
Doch es kam anders. „Wir sind fassungslos“, resümiert Iris Münkel von der NGG. Statt 7,5 Prozent wie in Fallingbostel habe Mondelez nur 4,3 Prozent geboten, dazu 880 Euro steuerfreie Inflationsausgleichsprämie. Bei einer Laufzeit von zwei Jahren sei das Unternehmen zu einer zweistufigen Gehaltserhöhung von 3,5 und 3,9 Prozent bereit, plus 560 Euro Prämie, so die NGG. „Während Mondelez nach außen gerne soziale Verantwortung suggeriert, bleibt diese bei den Beschäftigten in der Verwaltung hier in Bremen auf der Strecke“, so Münkel. Einige Beschäftigte hätten berichtet, sie könnten sich aufgrund der gestiegenen Preise die eigenen Markenprodukte (unter anderem Milka, Oreo, Philadelphia) nicht mehr leisten und müssten bereits Nebenjobs annehmen.
Das Unternehmen wollte sich auf Nachfrage nicht zum Stand der Verhandlungen äußern. „Wir befinden uns weiterhin im Gespräch mit der NGG", so eine Sprecherin. Die Gewerkschaft will die Beschäftigten jetzt auf einer außerordentlichen Betriebsversammlung informieren. In der Mondelez-Zentrale in der Überseestadt arbeiten 350 Beschäftigte, von denen allerdings mehr als Hälfte auf außertariflich bezahlten Managementposten sitzt. Außerdem gehören rund 250 Außendienstmitarbeiter in ganz Deutschland zu der Bremer Zentrale.