Was macht Ricarda Schüttrumpf beruflich? „Ich stehe dem zentralen Beteiligungsmanagement der Freien Hansestadt Bremen vor“, sagt die Juristin. Für Experten ist das Antwort genug, der Laie rätselt, und Ricarda Schüttrumpf präzisiert: Sie fülle eine Scharnierfunktion zwischen der öffentlichen Hand und ihren Gesellschaften aus. „Wir setzen den Willen des Senats in die Beteiligungen um, da wir die Anteile daran hier im Finanzressort verantworten. Die Beteiligungen sind bremisches Vermögen und damit Teil des Haushalts.“
Zu den Beteiligungen zählen beispielsweise die Geno und die BSAG, WFB und BLG, private Gesellschaften sowie Eigenbetriebe, Anstalten oder „sonstige Sondervermögen“. Insgesamt, sagt die 36-Jährige, handele es sich um mehr als 200 Betriebe verschiedenster Art. Und Ricarda Schüttrumpf ist die einzige Bremerin, die – von der Finanzsenatorin bevollmächtigt – alle Verträge für diese Beteiligungen zeichnen darf.
„Das führt dazu, dass ich in den Gesellschafterversammlungen auftrete, Gastrecht in den Aufsichtsräten habe und ein Ansprechpartner für die Geschäftsführer bin.“ Zudem ist sie selbst Geschäftsführerin von drei Gesellschaften mit Holding-Struktur und hat vier Aufsichtsratsmandate inne. Sie sitze also nicht tagein, tagaus am Schreibtisch, sondern sei viel unterwegs und habe viel Kontakt nach außen. Dazu zählen auch Schulungen für vom Senat entsandte Aufsichtsratsmitglieder.
Ob Dienstwagen-Regelungen, Geschäftsführer-Verträge oder Tantieme-Vereinbarungen – alles das wird über das Referat 25 geregelt. In Zahlen, Worten, strahlenden oder geknickten Smileys (für eine Bewertung auf einen Blick) manifestiert sich die Arbeit des Referats in Beteiligungsberichten, die regelmäßig der Bremischen Bürgerschaft und dem Senat vorgelegt werden.
Das Bild, das sich dort abzeichnet, die Zahlen und Entwicklungen, die ihm zugrunde liegen, gehen von den Gesellschaften zunächst an dezentrale Beteiligungseinheiten in den einzelnen Ressorts. Das Referat 25 trägt sie für ganz Bremen zusammen. „Wir plausibilisieren, wir stellen viele Fragen und gehen damit manchen Menschen schrecklich auf die Nerven. Das sorgt nicht immer für gute Stimmung, ist aber unsere Aufgabe“, sagt Ricarda Schüttrumpf.
„Ich habe gerne viele Menschen um mich herum, ich arbeite gerne im Team, für mich ist der Öffentliche Dienst eine schöne Art der Arbeit“, letztlich auch im eigenen Interesse: „Wir verwalten hier, so gut wir können, das Geld, das uns allen gehört.“