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Kriegsschiffe Werften teilen Korvetten-Bau auf

Der nächste milliardenschwere Marineschiff-Auftrag für Lürssen nimmt Formen an: Bis 2022 will das Konsortium um das Bremer Unternehmen die erste von insgesamt fünf neuen Korvetten ausliefern
06.04.2018, 16:56 Uhr
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Werften teilen Korvetten-Bau auf
Von Peter Hanuschke

Im September ging der Auftrag zum Bau von fünf Korvetten an ein Konsortium um die Bremer Lürssen-Gruppe, seit Freitag ist bekannt, wie sich der milliardenschwere Auftrag auf die beteiligten norddeutschen Werften verteilt: So werden zwei Vorschiffe auf der Lürssen-Werft in Bremen und drei am Kieler Standort der German Naval Yards gefertigt und vorausgerüstet. Die Fertigung der fünf Hinterschiffe erfolgt auf der Wolgaster Peene-Werft, die zur Lürssen-Gruppe gehört, ebenso wie Blohm+Voss in Hamburg. Dort übernehmen die Mitarbeiter den als Hochzeitsstoß bezeichneten Zusammenschluss von Vor- und Hinterschiff.

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Außerdem werden in Hamburg die etwa 89 Meter langen Korvetten endausgerüstet und in Betrieb genommen. Zudem finden dort auch die Funktionsüberprüfungen und Abnahmen zusammen mit der Deutschen Marine statt. Die Konstruktionsleistungen werden nach Angaben von Lürssen in Bremen und am Thyssen-Krupp-Standort in Hamburg erbracht.

Die Bundeswehr hatte nach langem Streit den Bau der fünf weiteren Korvetten bis 2025 in Auftrag gegeben. Das Volumen beträgt knapp zwei Milliarden Euro. Die Schiffe sollen ab 2022 ausgeliefert werden. Der Auftrag war zunächst ohne öffentliche Ausschreibung an das Konsortium Arge K 130 von Lürssen und Thyssen Krupp Marine Systems gegangen, die bereits fünf Korvetten gebaut haben. German Naval Yards in Kiel erhob Einspruch und wurde daraufhin am Korvetten-Bau beteiligt. Das Kartellamt gab im Juli grünes Licht für die Beteiligung der Werft. Auch schon um die ersten fünf Korvetten hatte es Ärger gegeben – allerdings wegen Lieferverzögerungen von mehreren Jahren und technischer Mängel.

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Die sind aber offenbar zur Zufriedenheit der Marine längst beseitigt, die Korvetten der Braunschweig-Klasse waren bereits in mehreren Einsätzen – die „Erfurt“ zuletzt mit 17 Monaten und die „Braunschweig“ mit 13 Monaten. Und die neuen Korvetten würden dringend benötigt, sagte ein Sprecher der Marine nach der Auftragsvergabe im September. Der Vertrag umfasst neben Konstruktionsleistungen, der Fertigung sowie der Integration aller Systeme, Geräte und Anlagen auch die notwendige Anpassung der Land- und Ausbildungsanlagen.

„Der Auftrag zum Nachbau weiterer Einheiten ist eine positive Bewertung dieses überaus wendigen Schiffstyps und zeigt das Vertrauen unseres langjährigen Kunden in unsere schiffbaulichen Fähigkeiten“, sagt Tim Wagner, Geschäftsführer der Division Defence der Lürssen-Werft. „Unser Ziel ist es, gemeinsam mit unseren Arge-Partnern und den zahlreichen Zulieferern vor Ort der Deutschen Marine alle fünf Boote ab 2022 sukzessive zu übergeben.“

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