Am sogenannten "Lebendigen Haus" am Ansgarikirchhof wird bis heute gearbeitet. Dabei sollte die Wirtschaftsförderung Bremen ihre Räume dort eigentlich bereits im Dezember beziehen. Es gibt jedoch, wie berichtet, Verzögerungen beim Projekt. Welches Ausmaß die haben? Im Fall des Hauptmieters steht jetzt fest, wie sich der Zeitplan verschieben wird. Die WFB muss sich in Geduld üben: Der Einzug an den neuen Sitz verzögert sich um mehr als ein Jahr.
"Die Investorin des Lebendigen Hauses, die DLH Bremen GmbH, konnte den vertraglich fixierten Mietbeginn zum 1. Dezember 2021 aufgrund von zeitlichen Verzögerungen beim Umbau des Gebäudes nicht einhalten", heißt es in der Mitteilung der WFB. Als neuer Mietbeginn für die Räume im Gebäudekomplex sei nun der 1. Februar 2023 festgehalten worden.
Welche Auswirkungen die Verzögerungen auf der Baustelle auch auf andere Mieter im Haus haben werden, das war am Montag nicht in Erfahrung zu bringen. Ein Projektverantwortlicher meldete sich auf Anfrage des WESER-KURIER nicht. Auch das Unternehmen Numa, das im Lebendigen Haus Appartements anbieten will, gab auf eine Anfrage keine Antwort. Zuletzt teilte Numa mit Sitz in Berlin im Dezember mit, der Betrieb in Bremen solle in diesem Sommer starten.
WFB zieht übergangsweise an den Brill
Wenn es dazu kommt, dann schaut die Wirtschaftsförderung dem neuen Nachbarn aus der Ferne bei der Eröffnung zu. Die WFB bezieht für die Zeit, in der die Räume am neuen Hauptsitz noch nicht fertig sind, übergangsweise das alte Bürogebäude der Sparkasse Bremen am Brill hinter dem Impfzentrum. Die bisherigen Räume im Kontorhaus am Markt werde man bis Ende März fristgerecht räumen. Hier soll schließlich ein weiteres zentrales Projekt in der Bremer Innenstadt voranschreiten.
Das Gebäude soll im April nämlich der Jacobs-Gruppe übergeben werden. "Das ist die Voraussetzung, damit es keine Verzögerungen für die geplanten Innenstadtprojekte rund um das Kontorhaus geben wird", heißt es von der WFB. Andernfalls hätten die Verzögerungen beim Lebendigen Haus hier ebenfalls Folgen. „Dass wir das Kontorhaus pünktlich für die neue Entwicklung durch die Jacobs-Gruppe und für wichtige Innenstadtprojekte freimachen, hat für uns oberste Priorität“, äußerte sich der Vorsitzende der Geschäftsführung der WFB, Andreas Heyer, in der Mitteilung.
WFB-Standorte an Findorffstraße und Faulenstraße können weiter genutzt werden
Die DLH GmbH übernimmt laut Wirtschaftsförderung alle Mehrkosten, die im Zusammenhang mit dem Umzug ins Übergangsobjekt entstehen. „Wir sind sehr froh, dass es uns in kurzer Zeit gelungen ist, eine passende räumliche Übergangslösung zu finden“, sagt Heyer.
Der Zwischenumzug stelle für die Mitarbeitenden, die vom Kontorhaus an den Brill ziehen werden, allerdings eine "erhebliche Mehrbelastung dar", die aber "zum Wohle der Innenstadtentwicklung" gerne in Kauf genommen werde. Weitere Standorte der WFB in der Findorffstraße und in der Faulenstraße können bis 2023 weiter genutzt werden. Unter einem Dach vereint werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dann im nächsten Jahr im Lebendigen Haus sein.