Im Land Bremen ist die Zahl der touristischen Übernachtungen leicht gestiegen. Das teilt die Wirtschaftsförderung Bremen am Donnerstag mit. So habe das Statistische Landesamt für das Jahr 2021 785.532 Ankünfte im Bundesland Bremen verzeichnet, heißt es in einer Pressemitteilung. Das sei ein Plus von 10,7 Prozent im Vergleich zum ersten Pandemiejahr 2020. Die Gäste blieben im Schnitt zwei Nächte. Das ergebe 1.661.768 Übernachtungen, ein Plus von 11,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
630.880 Gästeankünfte entfielen dabei auf die Stadt Bremen, ein Plus von 10,2 Prozent im Vergleich zu 2020, "aber nur etwa die Hälfte der Ankünfte des Jahres 2019". Die Hotels verzeichneten laut Pressemitteilung bei einer Aufenthaltsdauer von etwa zwei Nächten pro Person 1.338.485 Übernachtungen (plus 10,9 Prozent im Vergleich zu 2020).
Die Übernachtungsgäste, die in der Stadt Bremen Urlaub machten, seien zu knapp 90 Prozent aus Deutschland gekommen. Vor der Pandemie waren es etwa 80 Prozent. Bei den Auslandsmärkten lagen die Niederlande mit 28.415 Übernachtungen (plus 16,9 Prozent) an erster Stelle, gefolgt von Dänemark (14.484 Übernachtungen, plus 23 Prozent) und Polen (10.753 Übernachtungen, plus 5,6 Prozent).
Nach Berechnungen der "dwif Consulting GmbH" beliefen sich die Verluste im Übernachtungs- und Tagestourismus der Stadt Bremen auf etwa 680 Millionen Euro allein im Jahr 2020. „Wir unterstützen den Tourismus mit unterschiedlichen Programmen, um die Arbeitsplätze zu erhalten. Der Tourismus gehört nach wie vor zu den wichtigsten Wirtschaftsfaktoren Bremens“, wird Kristina Vogt, Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa, zitiert.
Der Tourismus werde allerdings wieder deutlich ansteigen. „Dann ist es wichtig, sich im Wettbewerb der Destinationen zu behaupten. Der Großteil der Reisen der Deutschen wird sich auch in diesem Frühjahr und Sommer voraussichtlich wieder auf das Inland konzentrieren, deshalb arbeiten wir derzeit an verschiedenen Kampagnen und einem Landes-Aktionsprogramm, um für die Reiseziele Bremen und Bremerhaven zu werben“, erklärt Oliver Rau, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung. Auf dem Programm stehen unter anderem das Themenjahr "Klangfrisch 2022", zwei große Sonderausstellungen, die Osterwiese im April sowie der 400. Hafengeburtstag in Vegesack. Auch die Welterbetage, La Strada, die Breminale und das Musikfest sollen Touristen in die Stadt locken.
„Wir sind jedoch noch weit entfernt von den Gästezahlen der Vorcoronazeit. Besonders im Geschäftsreisetourismus, bei Messe- und Kongressbesuchern wird es noch eine ganze Weile dauern, bis sich dieser Markt erholt hat. Und für diese Branche ist ein Umdenken erforderlich“, so Rau.