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Unternehmer fordern mehr Tempo Zech und Jacobs erhöhen Druck auf Bremer Politik und Verwaltung

Kurt Zech und Christian Jacobs verschärfen den Druck auf Politik und Verwaltung, bei der Begleitung der geplanten Großprojekte mehr Tempo aufzunehmen.
22.11.2017, 06:35 Uhr
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Zech und Jacobs erhöhen Druck auf Bremer Politik und Verwaltung
Von Jürgen Hinrichs

Kurt Zech und Christian Jacobs, die beiden Treiber für eine neue Entwicklung der Bremer Innenstadt, verschärfen den Druck auf Politik und Verwaltung, bei der Begleitung der geplanten Großprojekte mehr Tempo aufzunehmen und eine überwölbende Idee zu entwickeln. „Wir brauchen einen Masterplan“, sagte Zech am Dienstagabend beim Bremer Unternehmergespräch in der Oberen Rathaushalle. Die Politik sei gefordert, Ziele zu definieren. Jacobs machte die Dimension der Pläne klar: „Wir krempeln die Innenstadt um, da hilft es, wenn man eine Vision hat.“

Zech hielt am Rednerpult eine Flasche hoch, sie war geschlossen, es gab keinen Öffner. „Der Wille ist da, nur das Werkzeug fehlt. Sinnbildlich kann man das vielleicht auch für die Innenstadt sagen“, flachste der Unternehmer.

Tatsächlich ist es ihm aber sehr ernst. Zech benötigt für seinen Plan einer „City-Galerie“ das Parkhaus-Mitte, er will es abreißen, um Platz für Läden und Passagen zu schaffen. Seine Kritik: „Im Juni haben wir das Projekt dem Wirtschaftssenator vorgestellt, jetzt haben wir November, und es gab bisher nur ein Gespräch. Seitdem haben wir von der Stadt nichts mehr über den Verkauf des Parkhauses gehört.“ Dass ein Unternehmen mit so einem Verlauf nicht einverstanden sein könne, sei vielleicht nachvollziehbar, sagte Zech. „Ein halbes Jahr zu überlegen, passt nicht in die heutige Zeit.“

Die Bremer Unternehmergespräche sind eine gemeinsame Veranstaltung der BLG Logistics Group, des Wirtschaftssenators und der Handelskammer. BLG-Chef Frank Dreeke trat als Moderator auf, er hatte das Thema gesetzt: eine schöne neue Welt. „So vermessen wollen wir heute sein“, sagte Dreeke. Selten habe eine Großstadt in ihrem Zentrum die Chance einer Generalüberholung – getragen maßgeblich von zwei Männern, die sich Bremen stark verbunden fühlten. Die Familie Jacobs mit ihrer Geschichte als Kaffee-Dynastie sei eine Institution in der Stadt, „so wie der Roland“. Und Zech, der sei die „Lichtgestalt“ seines Unternehmens.

Große Pläne

Große Männer also aus Sicht von Dreeke. Und große Pläne. Jacobs präsentierte dem geladenen Publikum, was er in der Obernstraße vorhat, am alten Stammsitz seiner Familie. Dort werden im kommenden Jahr zwei Häuser einem Neubau weichen, der sich nach hinten zur historischen Stadtwaage öffnet. Das alte Gemäuer in der Langenstraße hat Jacobs von der Sparkasse übernommen, er will darin unter anderem ein Restaurant etablieren. Zwischen Stadtwaage und neuem Jacobshaus entsteht der Jacobshof mit mehr als 80 Sitzplätzen. Doch damit soll es noch nicht genug sein: Nächster Baustein in der Langenstraße könnte das Kontorhaus werden.

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Er wolle das nicht kleinreden, sagte der Unternehmer, aber solche Projekte seien nur die Satelliten in einer Entwicklung, deren Durchschlagskraft am Ende allein vom Zech-Plan abhänge. „Das ist das Herz“, betonte Jacobs, „da können wir zappeln und uns abmühen, ohne diesen Kern geht es nicht.“

Als Frank Dreeke von seinen beiden Gästen auf dem Podium zum Schluss wissen wollte, welcher Teil der Wegstrecke bei ihren Innenstadtprojekten bereits erreicht sei, nahm Jacobs eine Skala von eins bis zehn zu Hilfe. „Da sind wir bei eins, nein bei anderthalb“, so die Einschätzung des Unternehmers. Zech nannte keine Zahl, sondern bezog sich mit einem knappen Satz auf Jacobs: „Er ist weiter.“

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