Aus dem ursprünglichen Plan, das Bettenhaus auf dem bisherigen Klinikgelände als Wohnprojekt zu nutzen, ist nichts geworden. Zu hoch die Hürden. Dafür bekommt die Stadtteilgenossenschaft Hulsberg jetzt eine andere Chance. In dieser Woche hat der Senat beschlossen, der Vereinigung im neuen Hulsberg-Viertel unter Einschluss des ehemaligen Betriebsratsgebäudes ein Baufeld zur Verfügung zu stellen. Die Fläche soll nach Mitteilung der Grünen in der Regierung im Erbbaurecht vergeben werden. "Bremen fördert gemeinschaftliche Wohnformen wie Baugemeinschaften und Genossenschaften unter anderem mit einem gesenkten Erbbauzins von einem Prozent in den ersten 20 Jahren", heißt es in der Presseinformation. Bremen brauche solche Genossenschaften als Garant für stabile Mieten und den sozialen Zusammenhalt, erklärt Bithja Menzel, baupolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion. Im Hulsberg-Viertel seien dafür noch einige Grundstücke vorgesehen. "Ich erwarte, dass auch diese Baufelder entsprechend genutzt werden", betont Menzel.
Eines der Projekte von Baugemeinschaften ist auf dem Areal bereits realisiert. Es heißt "Karl" und liegt an der Friedrich-Karl-Straße. Entstanden sind in dem viergeschossigen Bau 29 Wohnungen für 50 Erwachsene und 20 Kinder. Fertig ist auch der Mietwohnungsbau an der Adresse Sorgenfrei 1. Es folgen in den nächsten Jahren der Umbau der Professor-Hess-Klinik zu öffentlich geförderten Wohnungen, den die Gewoba übernimmt, und die Errichtung des St.-Jürgen-Quartiers. Gut vorangekommen ist das Vorhaben von "Frida", einer weiteren Baugemeinschaft. Nach Angaben der Grundstücksentwicklung Klinikum Bremen-Mitte werde für das ins Auge gefasste Grundstück noch in diesem Sommer ein Kaufvertrag angestrebt.