Langsam entspannt sich die Lage bei Strom- und Gaspreisen, die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen rät inzwischen wieder zum Anbieterwechsel. Gehörte Bremens Energieversorger SWB in den vergangenen Monaten bei Strom und Gas im Grundtarif mit zu den günstigsten Anbietern Deutschlands, lassen sich bei bekannten Vergleichsportalen inzwischen Firmen mit preiswerteren Angebote finden. Für Bremen sind darunter auch Tochterfirmen anderer regionaler Energieversorger und nicht nur Internet- und Discountmarken mit ihren Fantasienamen, von denen manche die Energie eher kurzfristig auf dem Markt einkaufen. Sie verkaufen Jahresverträge.
Und wie reagiert die Bremer SWB darauf? Gar nicht: Sie will keine Festpreisangebote machen – dabei hatte sie vor der Kostenexplosion Jahres- und sogar Zweijahresverträge angeboten. Selbst der SWB-Mutterkonzern, der Oldenburger Energieversorger EWE, hat inzwischen wieder Verträge mit einer Laufzeit von einem Jahr im Programm. Wer als SWB-Kunde seinen Gas- oder Strompreis schon jetzt absichern möchte, kann höchstens einen Vertrag abschließen, der am 31. Januar endet.
Wenn das die einzige Reaktion der SWB darauf ist, dass der Markt wieder in Bewegung kommt, darf sich das Unternehmen nicht beschweren, wenn die Kunden nach günstigeren Alternativen suchen. Und wenn die SWB zum 1. Juli wieder die Preise senkt, ist auf dem Gesamtmarkt in den kommenden Monaten ebenso von sinkenden Preisen auszugehen.
Schwarze Schafe
Kunden, die mit einem Jahresvertrag ihren Strompreis absichern möchten, sollten allerdings schauen, ob dafür jetzt oder erst in zwei oder drei Monaten der richtige Zeitpunkt gekommen ist.
Auch die, die sich nach einem günstigeren Anbieter umsehen, sollten aufpassen. Denn auf dem Markt tummeln sich auch wieder Marken wie Grünwelt und Immergrün, die in der Vergangenheit auf ihre eigenen Geschäftsbedingungen pfiffen und die Energielieferung einfach einstellten. Wer so mit Kunden umgeht, hat auf dem Markt nichts verloren. Es wird Zeit, dass die Bundesnetzagentur vom Gesetzgeber mehr Handhabe erhält, um solche schwarzen Schafe für immer aus dem Verkehr zu ziehen und die Verbraucher zu schützen.