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Fachausschuss diskutiert über Parkprobleme vor Ort Zur Beratung in die Moschee

Unter Nachbarn besucht man sich und tauscht sich aus. Der Ausschuss für Inneres, Sport, Integration des Beirates Osterholz besuchte jetzt die muslimische Gemeinde in seiner Nachbarschaft: Die jüngste Sitzung wurde in der Osterholz-Moschee anberaumt. Diskutiert wurde über Beschwerden von Anwohnern über die dortige Parksituation bei Veranstaltungen und die Beteiligung der Moscheegemeinde am Bau eines Unterstandes auf dem Osterholzer Friedhof.
21.12.2014, 00:00 Uhr
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Von Solveig Rixmann

Unter Nachbarn besucht man sich und tauscht sich aus. Der Ausschuss für Inneres, Sport, Integration des Beirates Osterholz besuchte jetzt die muslimische Gemeinde in seiner Nachbarschaft: Die jüngste Sitzung wurde in der Osterholz-Moschee anberaumt. Diskutiert wurde über Beschwerden von Anwohnern über die dortige Parksituation bei Veranstaltungen und die Beteiligung der Moscheegemeinde am Bau eines Unterstandes auf dem Osterholzer Friedhof.

Anwohner der Osterholz-Moschee sind aufgebracht, ihre Garagen seien immer wieder zugeparkt, klagen sie. In der Sitzung des Innenausschusses Osterholz zeigten sich die Moschee-Vertreter ebenfalls unzufrieden mit der Situation, sehen ihre Möglichkeiten, auf die Besucher einzuwirken, aber als begrenzt an. Im Notfall solle die Polizei gerufen werden. Außerdem wurden die muslimischen Gemeinden aufgefordert, eine Finanzierungsmöglichkeit für den Bau eines Unterstandes auf dem Osterholzer Friedhof zu beraten.

Die Gemeinde fühle sich gut eingebunden, antworteten Vertreter der Moschee auf eine entsprechende Frage von Ausschusssprecherin Brigitte Sauer (CDU). 1996 hatte der Verband das Gebäude erworben. Eine genaue Zahl an Gemeindemitgliedern könne man nicht festmachen, erklärt Murat Pirildar, der für die Moschee in der Öffentlichkeitsarbeit tätig ist. Die Gemeinde habe eine Art Vereinsstruktur. Zum Freitagsgebet kämen rund 80 bis 100 Personen, wobei nicht alle der Osterholz-Moschee angehören, sagt er.

Früher war das Gebäude ein Kino, berichtet Ortsamtsleiter Ulrich Schlüter, aus dieser Zeit gebe es noch Garagen mit Überwegungsrecht. „Im Sommer ist es da zu Beschwerden gekommen.“ Zwei Anwohner schildern, dass zum Freitagsgebet oder an Feiertagen immer wieder Autos vor ihren angemieteten Garagen parken würden. Er habe die umstehenden Moscheebesucher angesprochen, berichtet einer der Anwohner, „und dann ist mir auch massiv gedroht worden“.

Die Moschee würde bei Veranstaltungen Kennzeichen durchsagen und Besucher bitten, die Autos zu entfernen, erklären die Vertreter der Gemeinde. „Die Schwierigkeit ist: Wie erreichen wir diese Leute?“, fragt Murat Pirildar die Runde nach einem Lösungsvorschlag. „Da müssen wir gucken, wie wir eine Regelung finden“, sagt Ulrich Schlüter. Er betont, dass die Straßen nicht für solche Verkehrslagen ausgerichtet sind und schlägt vor, die benachbarte Albert-Einstein-Schule zu bitten, dass Moschee-Besucher bei Veranstaltungen dort parken können.

Wenn jemand nicht wisse, wie er parken solle, weil seine Garage zugeparkt sei, „würden wir darum bitten, die Polizei zu rufen“, sagt Murat Pirildar. Er könne nur die Polizei rufen, wenn er aus seiner Garage heraus wolle, nicht aber, wenn er hinein wolle, schildert der Anwohner die Lage. „Wenn er die Polizei ruft, bleibt er auf den Kosten sitzen“, wirft Brigitte Sauer ein. Ulrich Schlüter bittet die Moschee-Vertreter, die Besucher der Gebete und Feierlichkeiten freundlich zu ersuchen, sich an die Straßenverkehrsordnung zu halten und vielleicht mit Plakaten darauf aufmerksam zu machen. Die beiden Anwohner scheinen jedoch nicht davon überzeugt, dass die in der Sitzung angeregten Maßnahmen eine Verbesserung bewirken werden.

Auch die Planungen für einen Unterstand auf dem Osterholzer Friedhof wurden auf der Sitzung diskutiert. Beim Gebet würden Muslime die Hände heben, erklärt Ulrich Schlüter, „und können keinen Schirm halten“. Daher sei der Wunsch nach einem Unterstand für Beerdigungen auf dem Osterholzer Friedhof entstanden. Ungefähr 150 bis 200 Personen müssten darunter Platz haben, sagt Mustafa Demirtas von der Atib-Moschee. Den Entwurf für den Unterstand fertigt Quartiersmanager Aykut Tasan an, der gelernter Architekt ist.

Der Umweltbetrieb Bremen wäre damit einverstanden, dass ein Unterstand auf dem Friedhof gebaut werde, berichtet Ulrich Schlüter. „Eines ist auch klar: Dass die muslimischen Gemeinden zahlen müssen“, macht Brigitte Sauer deutlich. Für die Finanzierung des Projektes sieht der Ortsamtsleiter zwei Möglichkeiten: Entweder finanziert der Umweltbetrieb Bremen den Bau und die Gemeinden müssen den Unterstand dann mieten oder die muslimischen Gemeinden tragen die Kosten für den Bau des Unterstandes.

Die muslimischen Gemeinden sollen sich jetzt beraten, wie die Finanzierung des Unterstandes bewältigt werden kann. Wenn die Planungsskizzen fertig sind, soll die Diskussion im Fachausschuss fortgesetzt werden.

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