Schimpansen gelten als nächste Verwandte des Menschen. Wie sich Artgenossen gegenseitig erkennen, klärt nun eine neue Studie.
Schimpansen scheinen Artgenossen ähnlich schnell am Hinterteil zu erkennen wie am Gesicht. Dies jedenfalls legen Studienergebnisse nahe, die eine Forschergruppe um die Neuropsychologin Mariska Kret von der Universität Leiden im Fachjournal „PLOS ONE“ veröffentlicht hat.Die Wissenschaftler hatten Schimpansen vor die Aufgabe gestellt, auf einem Bildschirm Hinterteile wiederzuerkennen. Wie sich zeigte, dauerte dies länger, wenn ihnen die Bilder verkehrt herum gezeigt wurden. Daraus schließen die Forscher, dass Affen beim Erkennen von Hinterteilen normalerweise auf eine Art Abkürzung im Gehirn zurückgreifen können – ähnlich wie Menschen beim Erkennen von Gesichtern. Dies stellt sicher, dass für die Identifizierung bedeutsame Körperteile schnell zugeordnet werden können.
Hinterteile liefern Affen Informationen über Artgenossen, so zum Beispiel darüber, ob ein Weibchen fruchtbar ist. Dies macht sich durch ein Anschwellen und eine Verfärbung bemerkbar.