Andreas Kölling
zur Zukunft von Airbus
Vergangene Woche sah es plötzlich noch so aus, als bekäme Airbus auf den letzten Metern ein Problem: Die angekündigte Auslieferung des ersten A 350 an die Airline vom Golf wurde auf unbestimmte Zeit verschoben. Das klang nicht gut, hat sich aber im Nachhinein wohl eher als eine kosmetische Frage herausgestellt. Gestern war alles bestens mit dem A 350. Ab Mitte Januar soll er dann bei den Kataris zeigen, ob er auch im Liniendienst hält, was Toulouse versprochen hat.
In erster Linie die Sparsamkeit. Auch wenn gerade die Treibstoffpreise im Sinkflug sind, auf Dauer ist der Verbrauch ein feines Verkaufsargument. Und wenn der A 350 ein Viertel weniger durch die Düsen jagt als die Konkurrenz, könnte das bei Airbus auch nach 2017 für volle Auftragsbücher sorgen. Zusammen mit den Brot-und-Butter-Flieger der kleinen Typenreihe ist Airbus damit mittelfristig gut aufgestellt.
Problematisch bleibt der A 380. Er könnte zur Belastung für den pan-europäischen Flugzeughersteller werden. Möglicherweise wird der Supervogel nie in die schwarzen Zahlen kommen, zumal jetzt mit dem A 350 Konkurrenz im eigenen Hause erwächst. Und dann muss man fragen, was kommt danach? Bisher tüfteln sie in Toulouse nur an Überarbeitungen bestehender Baureihen. Eine echte Innovation für die Zukunft zeichnet sich bislang nicht ab.
andreas.koelling@weser-kurier.de